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Gerresheimer-Aktie // Gute Fakten, aber charttechnisch gefangen

Bildquelle: Gerresheimer

Als wir uns zuletzt am 10. Februar mit Gerresheimer beschäftigten, überlegten wir, ob wir vorsichtiger werden müssen, nachdem der Titel gerade in Richtung seines Rekordhochs bei 74,60 Euro unterwegs war [hier klicken].

Wir beantworteten uns die Frage damals eher mit nein, zeigten uns allerdings über eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs mit Kursziel 84 Euro verwundert. Schnell holte die Gerresheimer-Aktie (A0LD6E) aber der Corona-Crash ein. Hier rauschte der Titel bis in den Bereich um 50 Euro nach unten, wo sich allerdings schnell ein Boden fand.

Schon in der ersten Erholungsbewegung konnte das Papier des Verpackungsspezialisten aber wieder Raum gutmachen und sich bis an die dicke Widerstandszone heran, die zwischen 63 und 70 Euro zu erkennen ist. Und genau hier steckt der Titel aktuell fest, obwohl die am heutigen Donnerstag vorgelegten Zahlen für das erste Quartal des ungewöhnlicherweise per Ende November endenden Geschäftsjahres 2019/20 durchaus beachtlich, aber auch erklärungsbedürftig, sind.

Unspektakulär: Der Umsatz stieg im Zeitraum von Anfang Dezember bis Ende Februar um knapp zwei Prozent auf 304 Millionen Euro. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) kam es allerdings zu einem Einbruch um 65 Prozent auf 51,1 Millionen Euro.

Doch dies hat nichts mit Corona zu tun. Vielmehr hatten die Düsseldorfer im Vorjahr einen positiven Einmaleffekt aus einem gesenkten Kaufpreis für eine Beteiligung zu verbuchen, die den Gewinn dynamisch nach oben schob. Ohne diesen Effekt läge das Ebitda in etwa auf Vorjahresniveau. Zudem gilt es festzuhalten, dass alle Ertragskennzahlen zumindest das untere Ende der Analystenerwartungen erreicht haben.

Und wenn nicht Corona-Zeit wäre, dann wäre es auch keine Überraschung, dass das Management die Prognose für das Gesamtjahr 2019/20 bestätigte. Sie sieht ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich vor. Die bereinigte Ebitda-Marge soll rund 21 Prozent erreichen.

Daher ist davon auszugehen, dass auch im März die Nachfrage der Pharmaindustrie nach Ampullen, Spritzen und kleinen Flaschen hoch geblieben ist. Mit Blick auf das Chartbild gehen wir – trotz der heutigen Kursgewinne – davon aus, dass der Titel zunächst in der oben genannten Seitwärtsrange verweilt. Eile zum Nachkauf sehen wir noch nicht.

Eine attraktive Seitwärtsrendite verspricht ein Bonus-Zertifikat mit Cap (CU3TKC). Sofern die Gerresheimer-Aktie bis zum 18. September über der Barriere bei 45 Euro verweilt, erzielt der Anleger einen Gewinn von 5,4 Prozent (11,7 Prozent p.a.). Erweist sich der aktuell mehr als 30prozentige Puffer als nicht ausreichend, dann tilgt der Emittent in Aktien im Verhältnis eins zu eins.

Gerresheimer-Aktie (Tageschart): Widerstandszone zwischen 63 und 70 Euro bremst die Erholung

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