Plusvisionen

Hello Fresh-Aktie // Nein zu Japan

Bildquelle: HelloFresh

Nicht einmal ein Jahr lief der Testlauf in Japan, dann war das erste asiatische Experiment für HelloFresh beendet. Die Niederlassung in Tokio ist bereits seit dem Jahreswechsel geschlossen. Der Kapitalmarkt wertet dies positiv: Die vorher schwer gebeutelte Aktie setzte zu einer etwas kräftigeren Erholung an. Jetzt müssen aber weiterte gute Nachrichten folgen, damit dem Titel (A16140) die langfristige Trendwende gelingt.

Der Chart zeigt ein grausames Bild: Vom Rekordhoch bei 97,50 Euro ging es seit Herbst 2021 kontinuierlich nach unten, im Zwischentief bis knapp unter die 20-Euro-Marke. Schuld daran warten zunächst die steigenden Zinsen, die bei fundamental hochbewerteten Papieren zu einer Neueinschätzung führten. Dann endete die Corona-Sonderkonjunktur und schließlich sorgte der Russland-Ukraine-Krieg für neue Unsicherheiten in Folge der steigenden Lebensmittelpreise. Und schon war das Kursdesaster perfekt.

Operativ sieht es beim Kochboxen-Versender aber deutlich besser aus, als es der Chart zeigt. Denn HelloFresh hat die Gewinnzone erreicht und sich in vielen Märkten etabliert, vor allem in Europa, aber beispielsweise auch im wichtigen US-Markt. Die höheren Lebensmittelpreise und mehr Ausgaben für Werbung belasten zwar, doch die Jahresprognose 2022 dürfte erreicht werden.

Demnach steigt der Umsatz um 18 bis 23 Prozent gegenüber dem 2021-er Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Und das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte zwischen 460 und 530 Millionen Euro durchs Ziel gegangen sein, womit allerdings nur am oberen Ende der Wert aus 2021 von 527,6 Millionen Euro übertroffen wäre.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 ist der Wert fundamental inzwischen preiswert. Zudem liegt die Marktkapitalisierung mit rund vier Milliarden Euro inzwischen nur noch in etwa bei der Hälfte des für 2023 erwarteten Umsatz von mehr als acht Milliarden Euro. Allerdings sind technisch noch nicht alle Abwärtstrendlinien gebrochen, weshalb weiterhin nur risikofreudige Anleger aufspringen und die Positionen dann mit einem Stopp absichern.

Sinnvoller erscheint aber ein Einstiegsversuch via Discount-Zertifikat: Uns gefällt ein Rabatt-Papier (SN2HXW) mit Cap bei 26 Euro und Laufzeit bis zum 16. März 2023. Geht die Aktie über dem Cap bei 26 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 13,5 Prozent (hochgerechnete 67,4 Prozent p.a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 26er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 22,91 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht.

HelloFresh-Aktie (Tageschart): trauriges Chartbild

HelloFresh, chart, Aktie

Bildquelle: HelloFresh; Chartquelle: stock3.com
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