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Deutsche Bank Aktie // Gewinn-Drama und ein Cerberus im Dunkeln

Bildquelle: Deutsche Bank

Früher wurden (auch Deutsche Bank) Banker als Bankbeamten bezeichnet. Das ist lange her, sehr lange. Bankbeamten deshalb, weil sie so seriös im Umgang mit dem anvertrauten Geld waren und, ja auch, da es im Bankgeschäft auch ein wenig langsam und verstaubt zuging (nein, das ist keine Beamtenschelte, auch dieser Berufsstand hat sich gehörig gewandelt). Den Kunden war das egal, im Gegenteil, sie haben es geschätzt, Hauptsache das eigene Geld war sicher verwahrt. Von Bankbeamten kann bei der Deutschen Bank heute keine Rede mehr sein. Das Institut schreibt nun schon seit Jahren rote Zahlen und hat vor wenigen Tagen wieder vor neuen Verlusten gewarnt (die endgültigen Zahlen werden am 2. Februar bekanntgegeben). Ist das noch seriös (frage ich als jemand, der selbst Deutsche-Bank-Kunde ist)?

Die Deutsche Bank scheint immer noch ziemlich von der Rolle zu sein, obwohl es doch so schien, als haben sich die Geschäfte stabilisiert. Nun, dem ist wohl nicht so. Vor allem die Erträge aus dem Handel mit Aktien und Anleihen fielen im vierten Quartal um 22 Prozent schlechter aus als im Vorjahr. Hinzu kommen Belastungen durch die US-Steuerreform. Irgendwo drückt es bei der Deutschen Bank anscheinend immer. Als Aktionär muss man Kummer aushalten können. Die Sanierung des Hauses zieht sich noch hin.

Der Finanzinvestor Cerberus, der im Herbst bei der Deutschen Bank mit drei Prozent einstieg (und seit Sommer auch fünf Prozent an der Commerzbank hält), wird indes schon ungeduldig, was so zu hören ist. Es sollen so Floskeln gefallen sein, dass sich die Deutsche Bank und die Commerzbank bei der Neuausrichtung mehr anstrengen müssten. Ja, diesen Leuten ist Geduld nicht unbedingt in die Wiege gelegt.

Lange Zeit war auch über eine Fusion der Deutschen Bank mit der Commerzbank mit Cerberus als Hochzeitslader spekuliert worden. In der Mythologie bewacht dieser drei- bis mehrköpfige Höllenhund das Tor zur Unterwelt, damit kein Lebender hinein und kein Toter heraus kommt … Wer ist nun Lebender und wer Toter in dieser Geschichte? Lassen wir das.

Ohnehin habe sich Cerberus-Chef Stephen Feinberg gegen eine Fusion ausgesprochen, wobei der die Motive seines Investments bei den beiden Banken weitgehend im Dunkeln lässt. Auch das ist bekannt: Diese Leute reden nicht gerne öffentlich über das Geschäft, außer sie wollen damit die Kurse bewusst und zu ihren Gunsten bewegen. Eine Fusion der Häuser ist nach wie vor wahrscheinlich, sonst hat Deutschland, als eine der größten Industrienationen, bald gar keinen Financier mehr von internationalem Rang. Das ist nur schwer vorstellbar, aber Vorstellungen wurden in den vergangenen Jahren oft gesprengt …

Fundamental bleibt bei der Deutschen Bank nach wie vor der niedrige Börsenwert im Vergleich zum Buchwert reizvoll. Doch vielleicht geht hier die Börse von weiteren verlustreichen Jahren aus. Charttechnisch hat sich kurzfristig eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation herausgebildet, die den Kurse der Deutschen-Bank-Aktie durchaus in den Bereich von 14 Euro drücken könnte. Die 200-Tage-Durchschnittslinie wurde inzwischen mühelos unterschritten.

Interessant könnte ein Investment mit Sicherheitspuffer wie das Discount-Zertifikat HU8DFR der HVB auf die Deutsche Bank sein. Es bietet die Chance auf eine maximale Seitwärtsrendite von 7,5 (16,8 p.a.) Prozent, sofern der Cap bei 14,86 Euro am 14. Juni 2018 nicht unterschritten ist. Der Verlustpuffer (Discount) beträgt 9,0 Prozent.

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