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Atoss Software-Aktie // Der Home-Office-Profiteur

Bildquelle: Atoss Software

Die Atoss-Aktie (510440) rutschte im Tief bis knapp unter die 110-Euro-Marke ab. Schuld daran sind vor allem Ängste, dass die Konjunkturschwäche auch die Nachfrage nach der selbstentwickelten Software drosselt. Doch dies scheint in diesem Fall der falsche Ansatz. Denn Atoss profitiert von sogenannte Remote Working. Darunter versteht man das Arbeiten unabhängig von Ort und Zeit. Anders ausgedrückt: In Zeiten, in denen sich Home Office nach mehr als zwei Jahren Pandemie-Erfahrung fest in der Arbeitswelt etabliert hat, sind die Atoss-Lösungen dauerhaft gefragt. Daher besteht die Chance, dass es mittelfristig zu einer Kurserholung kommt.

Aktuell nutzen rund 12.000 Kunden in mehr als 50 Ländern die Atoss-Software, die es in zehn Sprachen gibt. Zum Kundenkreis gehören bekannte Namen wie die Transportunternehmen dpd und DB Schenker, die Einzelhändler Fressnapf und Butlers, aber auch die öffentliche Hand. Nachweisbar ist dabei inzwischen, dass durch den Einsatz von Atoss-Lösungen der Planungsaufwand erheblich sinkt und beispielsweise Überstunden maßgeblich reduziert werden können, womit jeder Kunde direkt Kosten spart.

Ablesbar ist der Erfolg der Gesellschaft an den Zahlen für das erste Halbjahr: Der Umsatz stieg um 17 Prozent auf 53,6 Millionen Euro. Cloud- und Abo-Produkte wuchsen klar überproportional, mit Zuwächsen von mehr als 70 Prozent. Daher ist es wahrscheinlich, dass der Rekordumsatz des Vorjahres von 97 Millionen Euro übertroffen wird und auch die eigene Guidance von 110 Millionen Euro problemlos erreicht werden kann. Denn auch in 2022 wird es so sein, dass Software-Lösungen aus Restetats zum Jahresende beschafft wird.

Das operative Ergebnis (Ebit) wächst hingegen etwas langsamer: Es verbesserte sich aber immerhin um 16 Prozent auf rund 13,9 Millionen Euro. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass der Vorstand das Kundenwachstum vorantreibt und dafür kräftig investiert. Die Ebit-Marge von 26 Prozent ist dabei aber weiter ordentlich. Sie liegt zudem über dem Zielwert des Vorstands, der bei 25 Prozent liegt.

Noch wichtiger sind aber die wiederkehrenden Erlöse aus dem Cloud- und dem Abo-Geschäft, da dies die künftigen Gewinne noch besser planbar macht. Sie will der Vorstand bis 2025 auf bis zu 75 Prozent steigern. Aktuell liegt die Quote bei 57 Prozent, mit steigender Tendenz. Langfristanleger können daher zugreifen, zumal die Charttechnik bereits eine Trendwende andeutet, wenngleich der mittelfristige Abwärtstrend noch intakt ist.

Atoss Software-Aktie (Tageschart): Bodenbildung bei 110 Euro?

Atoss, Software, Aktie

Bildquelle: Atoss Softwar; Chartquelle: stock3.com
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