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Linde-Aktie // Fusionsängste sorgen für Kursrutsch und Chance

Bildquelle: Linde

Bei Linde gibt es Ängste, dass die Fusion mit dem US-Mitbewerber Praxair doch noch scheitern könnte, obwohl die Hauptversammlungen beider Unternehmen bereits zugestimmt haben. Der Grund: Die US-Kartellbehörde Federal Trade Commission (FTC) fordert überraschend noch mehr Anteilsverkäufe ein, als bislang von den Fusionspartnern und den Marktteilnehmern erwartet waren. Allerdings hatten sich die beiden Unternehmen schon im Vorfeld ein Hintertürchen für einen Ausstieg aus der Fusion offen gelassen. Dies gilt für den Fall, dass Linde und Praxair Teile mit mehr als 3,7 Milliarden Euro Umsatz oder 1,1 Milliarden Euro an operativem Gewinn (Ebitda) abgeben müssen.

Die Folge: Die zum Umtausch eingereichte Linde-Aktie (A2E4L7) rutschte um bis zu zehn Prozent in den Bereich von 190 Euro ab. Logischerweise verlor die „alte“ Linde-Aktie (648300), also das Papier, welches von den Eigentümern nicht zur Fusion eingereicht wurde, nur rund 3,5 Prozent in den Bereich von 173 Euro. Der Abstand der beiden Gattungen hat sich also merklich verkleinert.

Wir glauben trotzdem an die Fusion und gehen davon aus, dass sich die Fusions-Aktie (A2E4L7) wieder erholen wird. Zwar muss Linde wohl im US-Geschäft weitere Verkäufe tätigen, die Fusion bringt aber trotzdem reichlich Synergien, die das ausgleichen. Das einzige Problem, welches wir als problematisch ansehen, ist der Zeitdruck. Denn die zusätzlichen Verkäufe müssen bis zum 24. Oktober über die Bühne gehen. Denn dann endet die vom Wertpapiergesetz vorgegebene Frist für die Fusion. Dies könnte dazu führen, dass kleinere Teile nicht zu einem „optimalen Preis“ neue Eigentümer finden.

Mutige Anleger könnten daher die zwischenzeitliche Schwäche nutzen und die deutlich liquidere und längst auch im DAX aufgenommene Linde-Fusions-Aktie (A2E4L7) kaufen. An unserer Einschätzung gegenüber unserem Beitrag vom 25. Juli [hier klicken] hat sich also nichts geändert.

Ein spannendes Bonus-Zertifikat mit Cap von der Commerzbank (CE8R0C) ist die Anlagealternative. Dabei darf die zur Fusion eingereichte Linde-Aktie bis zum 19. Dezember nicht unter 144 Euro (Abstand: 24,6 Prozent) fallen. Dann wird das Zertifikat zum Maximalpreis von 218 Euro getilgt. Bei einem aktuellen Zertifikate-Kurs von 205,44 Euro ergibt sich eine Bonus-Rendite von 6,1 Prozent (15,6 Prozent p.a.). Erweist sich der Puffer überraschend als nicht ausreichend, dann tilgt die Commerzbank in Aktien, pro Zertifikat gibt es dann im Dezember eine Linde-Aktie ins Depot.

PS: Sofern die Fusion tatsächlich doch scheitern sollte, werden die eingereichten Aktien wahrscheinlich automatisch zurückgewandelt. Und auch für das Zertifikat dürfte dann die „alte“ Linde-Aktie der relevante Basiswert sein.

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