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Metro Aktie // Stämme, Vorzüge und ein schnelles Bonuszertifikat

Bildquelle: Metro

Wenn in einem Konzern zwei Geschäftsbereiche vereint sind, die sich gegenseitig kaum befruchten, dann ist es immer sinnvoll, diese Gesellschaften eigenständig durch den Wirtschaftsdschungel laufen zu lassen. So will dies nun auch Metro-Chef Olaf Koch tun, der damit auch die lange Zeit der Stagnation beim Handelsriesen beenden will. So wird die heutige Hauptversammlung beschließen, dass es auf der einen Seite einen Lebensmittelkonzern mit dem Metro-Großmärkten und den Real-Supermärkten gibt der weiterhin unter dem Namen Metro läuft. Neu soll es auf der anderen Seite einen Elektronikhändler mit dem Kunstnamen Ceconomy geben, der Media Markt und Saturn hält. Wirklich spannend ist die heutige HV aber nicht, denn schon im Vorfeld haben viele Großaktionäre ihre Zustimmung zu der Transaktion zugesichert. Freuen dürfen sich die Anteilseigern trotzdem, denn Stammaktionäre erhalten 1,00 Euro, die Besitzer der Vorzüge sogar 1,06 Euro.

Und Sinn macht der Deal tatsächlich, denn so können Bewertungsabschläge wegfallen, die durch die aktuelle Struktur entstanden sind. Zudem können beide Unternehmen nun viel freier agieren und ggf. neue Chancen am Markt nutzen. So kann es durchaus sein, dass Ceconomy, geführt von Media-Saturn-Chef Pieter Haas, bald auf der Käuferseite steht und Mitbewerber unter das neue Dach zieht. Im Spätsommer wird Vorstandschef Olaf Koch die Trennung abgeschlossen haben. Noch gibt es aber eine „gemeinsame“ Bewertung, die für die Metro-Stämme (725750), die aktuell in Stuttgart bei 30,85 Euro gehandelt werden, ein 2017/18er KGV von niedrigen 14 ergibt. Da die Aktie zuletzt leicht konsolidierte, auch, weil das Weihnachtsgeschäft eher am unteren Rand der Erwartungen lag, können Anleger nach dem Dividenden-Abschlag noch einsteigen.

Mit Blick auf die Dividende sind auch die Metro Vorzüge interessant, da hier die Ausschüttung traditionell etwas höher ist, der Kurs aber niedriger. So kostet die Vorzugsaktie in Stuttgart aktuell 29,10 Euro. Da der Anteil am Grundkapital der „alten“ Metro gleich zu dem Anteil der Stammaktien ist, dürfte hier die identische Aufteilungsquote bei der Trennung herangezogen werden. Somit kann der Kauf der deutlich weniger liquiden Vorzüge (725750), die kein Stimmrecht haben, sinnvoll sein. Anleger ordern in Stuttgart aber nur mit Limit, da die Handelsumsätze niedrig sind.

Wer hingegen eine schnelle Seitwärtsrendite anstrebt, der kauft ein Bonus Zertifikat mit Cap von der Deutschen Bank (DL95QF), welches sich auf die Stämme bezieht. Hier erzielen Anleger noch vor der Abspaltung eine Maximalrendite von fünf Prozent (13,6 Prozent p.a.), wenn die Metro Stämme bis 16. Juni stets über 23 Euro (Puffer 25,3 Prozent) liegen. Zu beachten ist der morgige Dividenden-Abschlag, der den Puffer um 1,00 Euro reduziert. Einen Schwellenbruch halten wir trotzdem für unwahrscheinlich, da die Aktie im Vorfeld der Abspaltung keine negativen Nachrichten vom Unternehmen zu erwarten sind und zudem eher kurspflegende Maßnahmen ergriffen werden. Das Bonus-Zertifikat kostet in Stuttgart aktuell 36,19 Euro und wird Ende Juni zu 38 Euro getilgt.

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Bildquelle: Metro

 

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