Plusvisionen

Deutsche Post / DHL // Trotz höherer Jahresziele stürzt die Aktie ab

Bildquelle: DHL

Aus der Deutschen Post wurde nun die DHL Group. Daran müssen sich die Börsianer allerdings noch gewöhnen, denn nahezu jeder Experte spricht weiter von der Post-Aktie und auch die Kurssysteme der Profis sind noch nicht auf den neuen Namen programmiert. Etwas verwunderlich ist zudem die Tatsache, dass der Konzern an diesem Dienstag seine Gewinnziele für das Gesamtjahr erhöht hat, die DHL-Aktie (555200) aber trotzdem mehr als fünf Prozent verlor.

Das sieht auf den ersten Blick gut aus: Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll bei der DHL Group im Gesamtjahr 2023 nun mindestens 6,2 Milliarden Euro erreichen. Bislang galt die Marke von 6,0 Milliarden Euro als Untergrenze. Das obere Ende der Guidance bleibt allerdings bei 7,0 Milliarden Euro. Da die Analysten aber längst mit einem Ebit klar mehr als 6,0 Milliarden Euro kalkulierten, war die kleine Prognoseerhöhung eher eine Enttäuschung als ein Befreiungsschlag.

Auch die Zahlen für das zweite Quartal waren keine Überraschung: Hier musste die Gesellschaft einen Umsatzrückgang von 16,4 Prozent auf 20,1 Milliarden Euro hinnehmen. Das Ebit gab sogar um 27,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro nach. Schuld daran ist vor allem die Tatsache, dass viele Gesellschaften und Privatpersonen ihre Bevorratung deutlich reduzieren, nachdem sich die Lieferketten wieder normalisiert haben. So läuft auch für die ehemalige Post diese Sonderkonjunktur aus. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Konsumenten weniger bestellen, da die Inflation die realen Einkommen stark angeknabbert hat.

Trotzdem sehen wir die DHL Group für die weitere Entwicklung sehr gut aufgestellt. Prozesse werden zunehmend automatisiert und digitalisiert. Zudem wird der Trend zum Online-Einkauf anhalten, weshalb kein massiver Einbruch zu erwarten ist. Und auch die Tatsache, dass im aktuellen Umfeld auch Portoerhöhungen durchsetzbar sein werden, erscheint mehr als logisch. Mit Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis von acht und auf die Dividenden-Rendite von mehr als fünf Prozent bietet die aktuelle Korrektur den Langfristanlegern durchaus eine attraktive Kaufgelegenheit.

Eine rabattierte Einstiegsmöglichkeit bietet hingegen ein Discount-Zertifikat (SV725S) mit Cap bei 45,00 Euro und Laufzeit bis zum 22. Dezember 2023. Geht die Aktie über dem Cap bei 45,00 Euro über die Ziellinie, erhält der Anleger 45,00 Euro ausbezahlt, woraus sich aktuell eine Maximalrendite von 6,9 Prozent (17,7 Prozent p.a.) ergibt. Verweilt der Basiswert am Laufzeitende unter der 45er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 42,12 Euro, was einem Rabatt von rund vier Prozent gegenüber dem Direktinvestment entspricht.

DHL Group-Aktie (Tageschart): sichtbare Kurs-Korrektur

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Bildquelle: DHL; Chartquelle: stock3.com
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