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Baumot-Aktie // Hausse wegen Diesel-Nachrüstung schon wieder verpufft?

Kommt sie oder kommt sie nicht, die Diesel-Hardware-Nachrüstung, von der auch Baumot profitieren könnte? Unser oberster Autolobbyist und Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, sträubt sich noch, zumindest was die Finanzierung angeht.

Er möchte, so kurios das klingen mag, grob gesagt die Autoindustrie, obwohl diese jene Autos den Kunden unter Vorspiegelung geschönter Abgaswerte verkaufte, nicht zur Verantwortung ziehen. Nein, der Kunde, weil dieser so dämlich war, sich die Dreckskarren andrehen zu lassen, sollen blechen, weil ihr Diesel nun eigentlich nichts mehr wert ist – oder in Form eines „Selbstbehalts“. Trostpflaster könnte dann eine Neuwagenprämie sein, wenn der alte Stinker verschrottet werden „muss“.

Aber wir haben Wahlkampf, da ist noch so mache Meinungsänderung möglich, wobei sich ein gewisser Trend zur Hardware-Nachrüstung abzeichnet, ohne diese sich Fahrverbote wohl auch nicht vermeiden lassen. Für den Abend (1. Oktober) ist von der Bundesregierung mal wieder ein Maßnahmenpaket angekündigt.

Nachtrag vom 2. Oktober 2018: Nach sechs Stunden Sitzung hat sich die Koaltion wohl darauf geeinigt, dass die Besitzer älterer Diesel-Fahrzeuge zwischen einer Umtauschprämie und einem Nachrüstungsangebot wählen können. Eine Zustimmung der Automobilindustrie steht allerdings noch aus, wobei die Umtauschprämie auf Gegenliebe stoßen dürft – wieso wohl? – und Nachrüstung bislang wenig zu hören ist. Wie dem aus sei, die Baumot-Aktie reagiert zunächst mit einem recht kräftigen Kursanstieg, später implotierte der Kurs. Offenbar war die Börse erst optimistisch, was Nachrüstungen angeht, dann doch skeptisch. Nachrüstungen werden kommen, glauben wir, fraglich ist lediglich der Umfang.

Baumot hat das in der zurückliegenden Woche bereits vorgefeiert. Die Aktie stieg von 1,80 auf 3,85 Euro. Erst dann kehrte wieder Ernüchterung ein. Das weckt unangenehme Erinnerungen, schließlich hat Baumot in der Vergangenheit schon häufiger enttäuscht [zuletzt hier als mal eben im Vorbeifahren die Umsatzprognose für das Jahr 2018 halbiert wurde, was die Börse so gar nicht schätzt], dabei könnten Anleger annehmen der Diesel-Skandal böte dauerhaft eine stabile Kursfantasie. Im Fall von Baumot tut er dies aber nicht. Deshalb bleibt bei der Baumot-Aktie Vorsicht geboten.

Gleichwohl wurde der Abwärtstrend und auch die 200-Tage-Durchschnittslinie klar überschritten. Die nächste robuste Barriere verläuft nun bei 3,50/3,60 Euro. Stabilisiert sich die Aufwärtsbewegung könnte die Phase von Juli bis September als Bodenbildung gewertet werden (siehe Chart unten). Positiv ist auch die Dynamik mit der sich der Schub nach oben vollzogen hat.

Risikofreudige Anleger könnten sich ein paar Stücke mit Blick auf eine mögliche Hardware-Nachrüstung ins Depot legen. Ein Stoppkurs könnte bei 2,30 Euro sinnvoll sein.

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Baumot-Aktie (Tageschart): plötzliche Hausse durch Nachrüstungsfantasie

Baumot, Aktie, Chart

Bildquelle: Lighthunter / pixelio.de

 

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