Plusvisionen

Commerzbank und Deutsche Bank: Aktien springen an, jetzt ETF oder Bonus-Zertifikat ins Visier nehmen

Wer hätte es gedacht: Bei den Banken spielt derzeit die Börsenmusik. Und es gibt sogar handfeste Gründe, warum dieser Sektor plötzlich in den Fokus rückt: Zunächst sind dies Fusionsfantasien. Dabei soll die Deutsche Bank die Commerzbank übernehmen. Zwar hat dies der Chef der „Blauen“, John Cryan, klar und deutlich dementiert. Doch wo ein Gerücht ist, ist meist doch ein Fünkchen Wahrheit dabei, selbst, wenn es in diesem Fall vielleicht nur ein loser Gedankenaustausch zweier Bank-Manager (Cryan und Coba-Chef Martin Zielke) war. Für die „Gelben“ wäre ein solcher Zusammenschluss übrigens gar nicht so übel, denn nachhaltig ist die jüngste Gewinn-Entwicklung wohl leider noch nicht. Und auch Cryan selbst schließt Bankenfusionen in der aktuell schwierigen Situation generell nicht aus, nur eben nicht Blau mit Gelb.

Gleichzeitig ächzen die deutschen Banken jedoch unter dem Zinstief, welches quasi ihr Geschäftsmodell kaputt macht. Vergleichbar ist dies in etwa mit dem Ausstieg aus der Atomenergie, was Eon und RWE an den Rand des Zusammenbruchs führte.

[quote]Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin): „Für den Bankensektor wird die derzeitige Zinspause mehr und mehr zu einer bedrohlichen Durststrecke. Das gefühlt ewige Zinstief lässt die Ertragsbasis der Institute langsam aber sicher erodieren.“[/quote]

Und trotzdem gibt es noch Banken, die gekauft werden. Okay, es handelt sich beispielsweise um eine am Boden liegende Landesbank aus Bremen, die wegen fauler Schiffskredite nun unter das Dach der NordLB verschwinden muss. Und es gibt dann auch noch die Genossen, in Form der Analysten von DZ Bank Research. Sie bezeichnen die Situation für Aktionäre europäischer Banken in den vergangenen Jahren zwar als „Albtraum“. Die Experten haben aber zahlreiche Fundamental-Kennzahlen angeführt, warum der „Alptraum“ nun vorüber sein kann. Das Ergebnis: Die Researcher erwarten zumindest eine Teilaufholung der zuletzt verzeichneten Underperformance europäischer Bankaktien. Als Konsequenz nehmen die DZ-Experten „in einem taktisch motivierten Schritt den Stoxx-Europe-600-Banks-Net-Return-Index per Schlusskurs heute Abend mit einer Gewichtung von 10 Prozent in das DZ-Bank-Portfolio auf.“

Wer den Genossen folgen will, der kann sich beispielsweise einen ETF auf diesen dividendenanrechnenden Index ins Depot nehmen, der bei iShares (A0F5UJ) erhältlich ist und mit einer Gesamtkostenquote von 0,46 Prozent auskommt. Die fünf größten Positionen sind übrigens HSBC Holdings, Banca Santander, BNP Paribas, UBS und Lloyds Banking Group.

Wer es gerne etwas defensiver angehen will, der greift zu einem Bonus-Zertifikat der Société Générale (SE3QUT). Als Basiswert dient hier allerdings der Kursindex des Banken-Barometers, da die Dividende teilweise zur Refinanzierung der Struktur herhalten muss. Der Index bewegt sich aktuell bei 148,36 Zählern. Fällt er bis zum Beobachtungstag am 16. Juni 2017 nie unter 106 Punkte (Puffer: 28,6 Prozent), wird das aktuell bei 16,27 Euro gehandelte Zertifikat zu 17,80 Euro getilgt. Dies ergibt eine Bonus-Rendite von 9,5 Prozent oder 11,8 Prozent p. a. Wird die Barriere verletzt erfolgt ein Barausgleich entsprechend der Indexentwicklung vom Startwert bei 138,10 Punkten, was dann wahrscheinlich dem Anleger einen Verlust beschert.

[highlight]Stoxx-Europe-600-Banks-Net-Return-Index: schwierige Jahre[/highlight][divider_flat]

Stoxx-Europe-600-Banks-Net-Return-Index, Banken, Deutsche Bank, Commerzbank

 

Bildquelle: Joerg Trampert / pixelio.de
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