Plusvisionen

Varta-Aktie // Batterien ohne Saft

Bildquelle: Varta

Schon zu Jahresbeginn schrillten bei Varta die Alarmglocken. Denn der Batteriekonzern Varta meldete damals eine Nachfrageschwäche für die Lithium-Ionen-Knopfzellen, die vorher für kräftiges Wachstum sorgten, da sie beispielsweise für kabellose Kopfhörer benötigt wurden. Da damals Haushaltsbatterien und Energiespeicher aber sehr gefragt waren, konnte das kompensiert werden. Die frischen Zahlen für das erste Halbjahr und eine gesenkte Jahresprognose lassen aber erahnen, dass es insgesamt nicht mehr so rosig aussieht, wie in den Vorjahren, die ein hohes Wachstumstempo zeigten.

Im ersten Halbjahr sank der Umsatz auf Basis vorläufiger Zahlen um rund fünf Prozent auf 376,8 Millionen Euro und das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) gar um fast 40 Prozent auf 68,9 Millionen Euro. Damit verfehlte die Gesellschaft die eigenen Ziele. Finale Zahlen folgen schon am 11. August, hier dürften aber Überraschungen ausbleiben.

Denn der Vorstand hat bereits – ungewöhnlicherweise – am Samstag die Ziele für das Gesamtjahr gekürzt. So soll der Umsatz nun 880 bis 920 Millionen Euro erreichen, statt der ehemaligen Guidance, die 950 Millionen bis einer Milliarde Euro vorsah. Beim Ebitda liegt die neue Zielrange bei 200 bis 225 Millionen Euro, nach 260 bis 280 Millionen Euro.

Dabei teilten die Ellwanger mit, dass sich Kundenprojekte verzögerten. Gleichzeitig dürfte der Druck aufs Geschäft anhalten. Zudem scheint die Weitergabe der höheren Einkaufspreise an Kunden nicht direkt umsetzbar. Negativ stößt auch auf, dass Großaktionär Michael Tojner schon vorher am Markt Aktien verkaufte. Daher verliert die Aktie deutlich an Wert und sollte auch auf dem erniedrigten Niveau noch nicht per Direktinvestment erworben werden. Schließlich ist der Abwärtstrend nach wie vor intakt.

Da sich aber eine Bodenbildung im Bereich um 70 bis 75 Euro andeutet, kann aber ein defensiver Kaufversuch via Discount-Zertifikat unternommen werden. Aussichtsreich erscheint dazu ein Discount-Zertifikat (SN2HPV) mit Cap bei 65 Euro und Laufzeit bis 16. Dezember 2022. Geht die Aktie über dem Cap bei 65 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 7,2 Prozent (18,4 Prozent p.a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 65er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 60,66 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht.

Varta-Aktie (Tageschart): Bodenbildung ist durchaus möglich

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 Bildquelle: Varta; Chartquelle: guidants.com
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