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Osram Aktie // Gerade noch rechzeitig ein Licht aufgegangen

Bildquelle: Osram

Sparen und umbauen. Da muss jemand bei der ehemaligen Siemens-Tochter Osram ein Licht aufgegangen sein, gerade noch rechtzeitig. Die Euphorie des Börsengangs und der anschließenden Aufwärtsbewegung war gerade abgekühlt, da wuchsen auch schon die Zweifel. Kann Osram mit seinem Geschäftsmodell am Markt bestehen? Die Kurse kamen ins Rutschen.

Das traditionelle Lampensegment, als das Massengeschäft mit Halogen- und Energiesparlampen, aber auch LED-Lampen unterliegen einem ruinösen Wettbewerb. Die asiatische Konkurrenz bietet diese zu immer niedrigeren Preisen an, sodass die Margen in diesem Bereich auf homöopathische Dosen schrumpfen. Bei den LEDs liegt sie bei minus 6,6 Prozent und bei den klassischen Lampen bei 8,3 Prozent.

Für Osram lohnt sich dieses Geschäft nicht mehr (wie auch für Philips, die sich von ihrem Licht-Geschäft bereits getrennt haben).

Am liebsten würde man dieses Segment im Frühjahr 2016 an die Börse bringen. Aber was bleibt dann noch von Osram? Die Sparten klassische Lampen und LEDs standen im dritten Quartal 2015 für einen Umsatz von 589 Millionen Euro bei einem Gesamtumsatz von 1.353 Millionen Euro, somit einem Anteil von 44 Prozent. Ein richtiger Brocken also.

Doch Osram hat keine andere Wahl. Das Unternehmen muss neu ausgerichtet werden. In zwei Sanierungsrunden wurden mehr als 16.000 Mitarbeiter seit dem Börsengang 2013 entlassen. Künftig will man sich auf das Automobilgeschäft und Speziallampen konzentrieren und wachsen. Diese Fantasie hat auch den Börsenkurs wieder nach oben bis über das Hoch von Anfang 2014 getragen.

Die Kosteneinsparungen zeigen Erfolge: Der Konzerngewinn nach Steuern stieg auf 64 Millionen Euro und die Marge verbesserte sich von 8,6 auf 9,5 Prozent. Der frei Cash-flow legte um 168 Prozent auf 140 Millionen Euro zu. Daher will man auch an der Dividende von 0,90 Euro festhalten, woraus sich derzeit eine ordentliche Dividenden-Rendite von 1,75 Prozent errechnet.

Für die Osram-Aktie spricht der hervorragende Markenname, die starke Stellung im Automobilgeschäft und dass das Management offenbar weiß, wohin es will und zum Erreichen dieses Ziels die entsprechenden Maßnahmen getroffen hat. Charttechnisch wird die Aktie insbesondere bei Kursen über 53 Euro interessant, da dann die Konsolidierung der vergangenen Monate abgeschlossen wäre und sich ein theoretische Aufwärtspotenzial bis auf 75 Euro ergäbe.

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Bildquelle: Osram
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