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Nikkei Index // Japans Aktien profitieren vom Druck

Da sage noch einer, das Drucken von Geld würde nichts bringen. Seit Beginn der Abenomic stieg der Nikkei-Index von rund 8.500 Punkten auf zeitweise 21.000 Zähler. Dann ging es zwar wieder zurück bis auf 15.000 Punkte, doch inzwischen hat sich der japanische Leitindex für Aktien wieder auf mehr als 18.000 Punkte berappelt. Abenomics leitet sich von Abe dem Ministerpräsidenten Japan und Economics, englisch für Wirtschaft, ab und bedeutet, dass die Bank von Japan alles am Markt an Staatsanleihen aufkauft, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. So könnten diese Papier schon in ein zwei Jahren knapp werden, außer Nippons Regierung entschließt sich die ohnehin schon gewaltige Verschuldung noch weiter zu steigern, etwa um zusätzliche Konjunkturprogramme aufzulegen. Derzeit beträgt die Staatsverschuldung Japans sagenhaften 260 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung (BIP). Wobei diese Schulden meist von Inländern finanziert wird – der Japaner steht treu und fest zu seinem Tenno.

80 Billionen Yen (665 Milliarden Euro) beträgt derzeit das jährliche Volumen der Notenbank-Shopping-Tour. Wer sagt denn, dass man diese Summe nicht auf 90 oder gar 100 Billionen Yen ausweiten könnte? Eben. Und muss es bei Käufen von Staatsanleihen bleiben? Nein. Aktien in Form von Indexfonds (ETFs) und Unternehmensanleihen passen auch sehr gut ins Notenbank-Portfolio.

Zudem doktert die Bank von Japan seit einiger Zeit auch an der Zinskurve herum, weil man unangenehmer Weise gesehen hat, dass Banken und Versicherungen unter den Niedrigzinsen leiden. Deshalb hat man die Untergrenze für die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen auf null Prozent festgelegt und kauft im kurzfristigen Bereich. Die Renditen der längerlaufenden Anleihen zogen daraufhin an.

All die Maßnahmen haben allerdings nicht dazu geführt, wie es das Ziel war, die Inflationsrate wieder in Richtung zwei Prozent zu heben. Sie verharrt stattdessen robust unter einem Prozent, ähnlich verhält es sich mit dem Wachstum (auf das Jahr gerechnet, im zweiten Quartal waren es erstaunliche plus 2,2 Prozent). So wird die Notenbank und die Regierung die Abenomics wohl mit noch mehr Verve fortsetzen, obwohl sich die Notenbank-Bilanz schon jetzt seit 2008 vervierfacht hat (siehe Chart unten).

Und der Nikkei? Er wird wahrscheinlich die Zuwendung der Notenbank weiter per saldo genießen. Charttechnisch wurde jüngst der seit 2015 bestehende Abwärtstrend gebrochen und darunter liegt noch ein stabiler Doppelboden.

Verwegene Anleger könnten nun zu einem Turbo long auf den Nikkei-Index greifen. Beispiel: SG4EJ7 der SocGen mit Hebel von 2,2 und einer Barriere von aktuell 10.433 Punkten. Hinweis: Das Papier ist nicht währungsgesichert und kann wertlos verfallen (Totalverlustrisiko).

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[highlight]Nikkei-Index: Abwärtstrend gebrochen – Doppelboden[/highlight][divider_flat]

Nikkei, Japan, Chart, Aktien

[highlight]Bilanz der Bank von Japan: viel gekauft[/highlight][divider_flat]

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