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FinTech Group Aktie // Spannende Perspektiven

Auch die Zeiten für die FinTech Group werden härter. Das zeigt der Blick auf den Chart und nun auch auf die Halbjahresbilanz. Nach der grandiosen Aufwärtsentwicklung der Aktie von Anfang 2014 bis Ende 2015 als sich der Kurs rund verfünffacht hat, ist dieser Trend inzwischen gebrochen und das Papier in eine Seitwärtsbewegung übergegangen. Ungewöhnlich ist das nicht nach solch einem Kursplus. Da muss nun so manches noch konsolidiert werden, wie man so sagt. Zum Halbjahr findet sich nun in den Büchern ein Umsatzplus von 39,6 Prozent. Allerdings ist der Betriebsgewinn (Ebitda) um 9,1 Prozent auf 13,8 Millionen Euro zurückgegangen. Der Halbjahresüberschuss sackte sogar um 74,5 Prozent auf 2,55 Millionen Euro ab. Aber die FinTech Group hat auch Geschäftsbereiche wie die Aktionärsbank oder CeFDex abgestoßen, was zunächst belastet.

Auffällig ist der negative Cash-flow von 150,8 Millionen Euro nach einem Plus von 283,5 Millionen Euro im Vorjahreshalbjahr. Das hänge wohl vor allem mit den Kundeneinlagen bei der Tochter biw zusammen. Der Finanzmittelbestand ist zwar ebenfalls deutlich geschrumpft, beträgt aber noch üppige 386,6 (869,6) Millionen Euro.

Die Eigenkapitalquote liegt derzeit bei 6,6 Prozent. Gespräch mit Plusvisionen.de hält FinTech-Group-Chef Frank Niehage das Eigenkapital des Unternehmens für mehr als ausreichend. Die Notwendigkeit einer Kapitalerhöhung sieht er nicht.

Trotz dieser nicht durchweg glänzenden Zahlen, spricht Niehage von einem „sehr erfreulichen“ Halbjahresergebnis. Er sei nach wie vor „sehr zuversichtlich“, dass anvisierte BetriebsgewinnZiel (Ebitda) zwischen 30 und 35 Millionen Euro zu erreichen. Optimistisch stimmen ihn beispielsweise die Kooperation mit Morgan Stanley und Rocket Internet. Das Margen-Plus beim Zertifikate-Verkauf durch die Zusammenarbeit mit Morgen Stanley werde ab November spürbar durchschlagen. Bei Rocket Internet ruhen die Hoffnungen darauf, im Bereich E-Commerce deutliches Wachstumspotenzial zu erschließen. Derzeit ist man dabei eine gemeinsame europäische digitale Bank aufzubauen.

Im Ausland setzt die FinTech Group auf das Joint-Venture mit dem koreanischen B2B-Spezialisten Finotek. Mit ihm will das Unternehmen das mobile Zahlungssystem kesh [eine eWallet] in Asien vermarkten. Dafür hat Finotek biometrische Identifikationslösung im Portfolio, was in Zukunft im Bankgeschäft immer wichtiger wird [Online-Geschäfte ohne Medienbruch].

Obwohl Niehage den Brexit „persönlich bedauert“, könnte er doch positive Auswirkungen auf das FinTech-Group-Geschäft haben: „Die Anfragen von internationalen Banken nehmen zu.“

Charttechnisch hat die Aktie bei 12,50 Euro die Wende vollzogen. Ein stabiler Aufwärtstrend hat sich aber noch nicht etabliert. Fundamental muss die FinTech Group erst noch liefern, aber das Unternehmen scheint gut positioniert. Ein Pfund sind natürlich die nun 161.000 Flatex-Kunden und das Wachstum dort. Seit Ende 2015 kamen 11.000 dazu – eine Verbesserung von 15 Prozent im Jahresvergleich. Das ist viel Big Data, die noch genutzt werden kann.

Wettbewerbsdruck könnte von den etablierten Banken kommen, die stark in die Digitalisierung investieren müssen und vielleicht auf diesem Feld neue Geschäftsmodelle entwickeln. Die Commerzbank etwa will mit ihrer Strategie Commerzbank 4.0 auch zum „digitalen Technologieunternehmen“ werden und dafür jährlich 700 Millionen Euro investieren. Auf der anderen Seite: Vielleicht kann die FinTech Group gerade von diesem Trend profitieren.

Hinweis: Die FinTech Group stellt zum 17. Oktober auf Namensaktien um (neue WKN: FTG111) und strebt für 2017 Up-Listing in den Prime Standard an.

Mögen die Kurse mit Ihnen sein.

[highlight]FinTech-Group-Aktie: Abwärtstrend gebrochen, aber noch kein stabiler Aufwärtstrend[/highlight][divider_flat]

Fintech Group, Aktie, Chart

 

Bildquelle: M. Grossmann  / pixelio.de

 

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