Plusvisionen

Nemetschek-Aktie // Zu vorsichtige Prognose

Bildquelle: Nemetschek

Als wir uns zuletzt mit Nemetschek beschäftigten, war die wirtschaftliche Welt noch weitestgehend in Ordnung, denn der Einmarsch der russischen Armee in der Ukraine war Anfang Februar noch nicht Realität, weshalb auch die Aktienmärkte – und auch die Nemetschek-Aktie – ein gutes Stück höher notierten, als zum jetzigen Zeitpunkt [HIER klicken]. Die jüngsten Zahlen bei Nemetschek zeigen aber, dass das Geschäft des Spezial-Softwareanbieters sehr gut läuft.

Im Detail stieg der Umsatz im zweiten Quartal um 22,9 Prozent (währungsbereinigt: 16,4 Prozent) auf 203,8 Millionen Euro. Wachstumstreiber waren weiterhin die Umsätze aus Subskriptions- und SaaS-Modellen, wo es zu einem zweiten Quartal zu einem Anstieg um 56,5 Prozent auf das Rekordniveau von 47,3 Millionen Euro kam. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kam es zu einem Plus von 21,7 Prozent (währungsbereinigt: 11,7 Prozent) auf 68,6 Millionen Euro. Daraus ergibt sich eine Ebitda-Marge von 33,6 Prozent, womit nahezu der Vorjahreswert von 34 Prozent.

Der Spezialist für Bau- und Designsoftware strebt für das Gesamtjahr weiterhin ein währungsbereinigtes Umsatzplus von zwölf bis 14 Prozent auf 763 bis 777 Millionen Euro an. Dabei soll eine Ebitda-Marge von 32 bis 33 Prozent erwirtschaftet werden. Obwohl davon nach sechs Monaten schon knapp 400 Millionen Euro in den Büchern stehen und vor allem das Schlussquartal hohe Umsätze verspricht, verzichtete das Management auf eine Prognose-Erhöhung. Begründet wurde dies mit der zunehmenden Eintrübung des globalen wirtschaftlichen Umfelds. Dabei nannte der Vorstand sowohl den Krieg Russlands in der Ukraine als auch die anhaltende Covid-19-Pandemie als Belastung, die für Versorgungsengpässe und steigenden Beschaffungs- und Finanzierungskosten sorgen.

Die Nemetschek-Aktie (645290) reagierte vor allem auf Grund des vorsichtigen Ausblicks mit Kursabschlägen bis in den Bereich um 60 Euro. Hier ist das Papier aber im Langfristchart gut unterstützt, weshalb wir eine erfolgreiche Bodenbildung erwarten. Dazu passt auch, dass sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis deutlich erniedrigt hat und „nur noch“ bei 37 liegt. Mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung am Bau und den Wachstumschancen des Softwareanbieters, stufen wir die Bewertung als günstig ein, zumal wir mit einem klaren Übertreffen der Jahres-Guidance rechnen. Langfristanleger können die Schwäche daher zum Nachkaufen bzw. zum Einstieg nutzen.

Spannend ist aber auch ein Discount-Zertifikat (PN16G3) mit Laufzeit bis 16. Dezember 2022 und Cap bei 60 Euro. Geht die Aktie unter dem Cap durchs Ziel, kaufen Anleger den Titel zu 54,92 Euro, was einem Rabatt von knapp 9 Prozent entspricht. Klettert die Aktie zum Stichtag aber über das Cap-Niveau, dann erhalten Anleger exakt 60 Euro ausbezahlt. Daraus ergibt sich eine Maximalrendite von 8,9 Prozent oder hochgerechneten 29,6 Prozent p.a., die locker über den entgangenen Aktienkauf hinwegtröstet.

Nemetschek-Aktie (Tageschart): Bodenbildung läuft

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Bildquelle: Nemetschek; Chartquelle: Guidants.com
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