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Grammer Aktie // Rekorde, Sensationsdividende und ein schwarzer Ritter

Bildquelle: Grammer

Der Tag aller Tage rückt näher für Grammer, dem Autozulieferer (Sitze und Mittelkonsolen) aus der eigentlich eher beschaulichen Oberpfalz. Dort rüstet sich seit Monaten der schwarze Ritter, der bosnische Unternehmer Nijaz Hastor (Prevent-Gruppe), der über seine Beteiligungen gut 20 Prozent an Grammer hält, um Vorstand Hartmut Müller und sechs weiter Aufsichtsräte zu feuern … und durch eigenes Personal zu ersetzen. Grammer/Müller wehren sich tapfer. Zuletzt wurden Chinesen als ein weißer Ritter, zur Abwehr, an Grammer gebunden [wir hatten hier berichtet]. Das (Ritter-) Turnier soll am 24. Mai auf der Hauptversammlung (HV) stattfinden [Grammer ruft seine Aktionäre zur Teilnahme an der HV auf].

Nachtrag vom 10. April 2017: Das Landgericht Nürnberg-Fürth untersagte Grammer durch eine einstweilige Verfügung, neue Aktien an den chinesischen Konkurrenten Ningbo Jifeng aus einer 60-Millionen-Wandelanleihe herauszugeben. Damit steigen die Chancen der Prevent-Gruppe auf der Hauptversammlung wieder. Grammer will gegen die Verfügung vorgehen. VW will Verträge mit Grammer kündigen, sollte das Unternehmen an Prevent gehen. 2016 hatte Prevent zeitweise die VW-Produktion lahmgelegt.

Jetzt aber hat Grammer erstmal Zahlen vorgelegt, doch was heißt Zahlen, es sind eher Rekorde: Der Umsatz steigt um 18,9 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn (Ebit) verbessert sich um 71 Prozent auf 73,0 Millionen Euro. Das Konzernergebnis verdoppelt sich auf 45,2 Millionen Euro. Daraus errechnet sich eine Gewinn je Aktie von 4,01 Euro nach 2,10 Euro im Vorjahr. Der Ausblick? Natürlich positiv: Weiteres Wachstum mit steigender Profitabilität, sagt das Unternehmen. Die klare Botschaft an die Aktionäre: Wir sind ein Winning-Team. Das sollte man keinesfalls austauschen – never change it.

Und damit die Treue nicht so schwer fällt, soll es eine, für Grammer-Verhältnisse, Sensationsdividende von 1,30(!) Euro geben (Vorschlag für die Hauptversammlung). Für das Jahr 2015 wurde 2016 eine Dividende von 0,75 Euro ausgeschüttet. Mit den 1,30 Euro verteilt Grammer immerhin 32 Prozent seines Nettogewinns an die Aktionäre. Hohe/höhere Ausschüttungsquoten liegen zwar derzeit im Trend, aber bei Grammer dürfte das eher der Abwehr von Hastor geschuldet sein. Zudem ist Grammer mit 32 Prozent nicht an seine Grenzen gegangen. Auch hier geht es um die Mission:

[quote]„Mit der Rekord-Dividende setzt Grammer ein klares Signal für die starke wirtschaftliche und strategische Basis und die positiven Erwartungen für die künftige Unternehmensentwicklung.“[/quote]

Für die Grammer-Aktie errechnet sich nun eine Dividenden-Rendite von 2,2 Prozent, was ordentlich ist. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt nun bei einer Marktkapitalisierung von 639 Millionen Euro bei 14,1. Auch das ist ein vertretbarer Wert, zumal Grammer gerade sehr gute Geschäfte macht. Hier ist sicherlich noch Platz nach oben.

Charttechnisch ist die Situation gerade, vor allem im längerfristigen Wochenchart, etwas indifferent. Einerseits befindet sich die Aktie in einem klaren Aufwärtstrend (seit September 2015), andererseits könnte sich auch noch ein Top bilden. Allerdings liegen die Kurse vom Februar über denen vom September, was gegen ein Top spricht. Ein recht deutliches Hausse-Signal wären aus charttechnischer Sicht nun Kurse von 60 Euro oder mehr.

Als spannende Alternative zur Aktie böte sich auch ein Discount-Zertifikat an. Beispiel: DGL2BX der DZ-Bank, das an der Börse Stuttgart gehandelt wird. Es bietet einen komfortablen Verlustpuffer von knapp 20 Prozent. Die Rendite-Chance liegt bei 5,2 Prozent (7,1 Prozent p.a.), sofern der Cap bei 50 Euro am 15. Dezember 2017 nicht unterschritten ist.

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[highlight]Grammer-Aktie (Wochenchart): Aufwärtstrend[/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: Grammer

 

 

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