Wenn es nach der Börse geht, dann stehen dem Halbleiterwert Siltronic (Wafer) ganz harte Zeiten bevor. In der Spitze hat das Papier fast 100 Euro an Wert eingebüßt und kommt nun auf eine Marktkapitalisierung von 2.436 Millionen Euro. Einmal angenommen Siltronic käme in diesem Jahr auf einen Periodengewinn von 365 Millionen Euro (295 Millionen Euro waren es nach neun Monaten), dann würde sich gerade mal ein prognostiziertes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 6,7 errechnen.
Das ist nicht viel und zeugt von einem ausgesprochen hohen Risikobewusstsein der Marktteilnehmer. Anders ausgedrückt: Angesichts der sich eintrübenden Konjunktur taut kaum jemand einem Halbleitertitel wie Siltronic über den Weg, zumal die Vergangenheit gelehrt hat, dass die Branche eine äußerst zyklische Gewinnentwicklung hat: läuft es, schließen die Gewinne nach oben, läuft es nicht, drohen schnell Verluste.
Zieht ein Anleger bei Siltronic das Nettofinanzvermögen von aktuell 715 Millionen Euro vom Börsenwert ab, blieben nur noch 1.721 Millionen Euro und somit ein KGV von 4,7. Hinzu kommt bei Siltronic noch eine (derzeit) sagenhafte Betriebsgewinn-Marge von 40,1 Prozent (Ebitda) beziehungsweise 33,6 Prozent (Ebit). Solche Margen lassen an der Börse eigentlich auch Traumbewertungen zu.
Ist Siltronic somit ein Strong Buy? Nun, es bleibt die Sorge um die Konjunktur. Gleichzeitig sind in dem aktuellen Kurse auch schon viel Gefahren verarbeitet worden. Charttechnisch macht ein Hammer (siehe Chart unten) und der Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends Hoffnung. Nach wie vor sehr üppig ist auch der Abstand zur 200-Tage-Durchschnittslinie, was auf eine gewisse Übertreibung schließen lässt.
Wer noch einen heißeren Ritt möchte, könnte sich der Siltronic-Aktie auch mit einem Wave-Call-XXL nähern. Beispiel: DM1P1P mit einem Hebel von 2,1. Vorsicht, hierbei gibt es ein Totalverlustrisiko.
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Siltronic-Aktie (Tageschart): Hammer und Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends
