Plusvisionen

Twitter Aktie // Google, Disney und die Vogel-Grippe

Twitter, hach, das Vögelchen zwitschert wieder. Welch‘ eine Freude. Bei rund 14 Dollar scheint es ein paar kräftigende Körner gefunden zu haben, schöne Bodenbildung würde der Chartanalyst sagen. Inzwischen hat die Aktie fast 24 Dollar erreicht. Dabei leidet Twitter nach wie vor an der Vogel-Grippe der sozialen Medien, was heißt, dass die Gemeinde (User) viel zu langsam wächst, besonders im Vergleich zu anderen sozialen Diensten wie Snapchat oder Instagram und mal ganz abgesehen von Facebook, wo richtig Geld verdient wird. Twitters MAUs (monthy active users) stagnieren bei rund 310 Millionen. Das Twitter-Universum scheint damit erschöpft, zumindest konnte das Unternehmen in den vergangenen Jahren nicht beweisen, dass noch mehr drin ist. So wuchsen im zurückliegenden Quartal zwar die Umsätze um 20 Prozent, weil die Werbeeinnahmen um 18 Prozent stiegen, aber unter dem Strich blieb – wie gewohnt – ein Verlust, im zweiten Quartal waren es 107 Millionen Dollar.

Die Börse war doch zeitweise arg entnervt, trotz so schöner Anwendungen wie Vine oder Periscope, die Twitter auch noch im Portfolio hat. Der Marktwert die Unternehmens konnten die Verantwortlichen (Jack Dorsey) zuletzt nur durch das streuen von Übernahmegerüchten steigern. Damit hat sich allerdings auch die Einsicht unter den Investoren verfestigt, dass es Twitter alleine nicht schaffen wird – wenn schon die eigene Mannschaft nicht daran glaubt. So wird die Liste möglicher Aufkäufer immer länger: Google, Cloud-Anbieter Salesforce, Verizon, Microsoft, Facebook [wollen wohl gar nicht] und nun Disney, bei denen Twitter-Chef Dorsey im Verwaltungsrat (Mix aus Vorstand und Aufsichtsrat) sitzt. Was liegt näher oder man könnte auch denken, dass man selbst vor der eigenen Verwandtschaft nicht zurückschreckt [Ist die Verzweiflung so groß?]. Gut könnte Twitter zu Google passen, weil Google nach eigenem Content sucht [Google+ ist ein Flop], den Twitter hätte.

Derzeit hat Twitter einen Börsenwert von 16,8 Milliarden Dollar, was ordentlich ist für ein Unternehmen mit mittleren Wachstumsraten, fehlenden Perspektiven und Dauer-Verlusten. Angeblich will Twitter von einem Käufer 30 Milliarden Dollar oder 42 Dollar je Aktie haben. Das ist durchaus ehrenwert, weil man an seine Aktionäre denkt, aber bekommen wird man es wohl nicht. Aber, wer weiß, vielleicht läuft ja die Aktie noch an den langfristigen Abwärtstrend bei 35 Dollar heran, viel mit gutem Zureden [Übernahmefantasie] und vielleicht auch ein paar guten Zahlen [Überraschung] bei der nächsten Quartalspräsentation.

Wer es etwas ruhiger bei Twitter angehen möchte, könnte auch zu einem Discounter greifen. Beispiel: VS8WUF von Vontobel mit der Chance auf eine Seitwärtsrendite/Maximalrendite von 5,9 Prozent (12,2 Prozent p. a.), sofern der Cap bei 19 Dollar am 17. März 2017 nicht unterschritten ist. Der Rabatt gegenüber dem aktuellen Aktienkurs beträgt 24,4 Prozent. Eine Währungsabsicherung gibt es nicht.

[highlight]Twitter-Aktie: kräftige Aufwärtsbewegung[/highlight][divider_flat]

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