Plusvisionen

Bayer-Aktie // Hohe Dividende macht Risiken deutlich

Fotoquelle: Bayer

Wie fragil die global vernetzte Weltwirtschaft ist bekommen wir dieser Tage durch den Coronavirus eindrücklich vor Augen geführt. Das gilt ganz besonders für eine Exportnation wie Deutschland. Die Chinesen kaufen plötzlich keine (deutschen) Autos mehr, Lieferketten reißen, weil in der Volksrepublik nur noch wenig oder gar nichts produziert wird. Produktionen geraten ins Stocken. Das Pikante: es ist ein Angebots- und Nachfrage-Schock. Auch Bayer wird aus der Sache nicht ungeschoren herauskommen.

Dabei lief das vergangene Jahr für den Pharma- und Agrarchemie-Konzern ziemlich gut: Der Umsatz kletterte um 3,5 Prozent, was zu einer Steigerung des Betriebsgewinns (Ebit) zum 21 Prozent führte.

Das Konzernergebnis verbesserte sich sogar um 141,4 Prozent auf 4,091 Milliarden Euro. Darin enthalten ist allerdings der Gewinn aus der Veräußerung des Anteils von Bayer an der Currenta-Gruppe (1,637 Milliarden Euro).

Das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft erhöhte sich um 14,3 Prozent auf 6,40 Euro, woraus sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von aktuell 10,5 errechnet. Der Dividenden-Vorschlag des Vorstand für die Hauptversammlung am 27. April beträgt 2,80 Euro je Aktie. Das ergibt zurzeit eine Dividenden-Rendite von 4,2 Prozent.

Sowohl KGV als auch Dividenden-Rendite zeigen, dass auf Bayer noch zahlreiche Risiken lasten: Da ist nun nicht nur die Weltkonjunktur, sondern auch die nach wie vor vorhandenen Prozessrisiken wegen des Unkrautvernichters Glyphosat (Folge der Übernahme von Monsanto) in Milliardenhöhe. Das Thema dürfte Bayer noch länger überschatten – und entsprechende Bewertungsabschläge fordern, auch wenn das Management optimistisch in die Zukunft blickt und höhere Umsätze und Gewinne sieht.

Im Wochenchart (siehe unten) ist gut zu erkennen wie der Bayer-Aktie im zurückliegenden Jahr eine Kursstabilisierung ein eine Wende geglückt ist [Plusvisionen hat zum Beispiel hier darüber berichtet]. Zuletzt ist das Papier an dem Widerstand von 78 Euro gescheitert – nach einem kräftigen Anstieg seit Juni (2019). Momentan wirkt es wie ein Pullback zur Ausbruchslinie bei 65 Euro; der MACD liefert dazu ein zaghaftes Verkaufssignal.

Bei 65 Euro – dort verläuft ungefähr auch die 200-Tage-Durchschnittslinie – dürfte sich entscheiden, ob die Bayer-Aktie wieder die Kraft findet, um nach oben zu tendieren. Angesichts der Markttechnik (MACD) und der weltwirtschaftlichen Probleme erscheint aber eher ein Schwanken auf derzeitigen Niveau wahrscheinlich.

Bayer-Aktie (Wochenchart): nur ein Pullback?

Bayer Aktie

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