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Lanxess // Kauf von Chemtura in den USA – Bonus besser als Aktie

Da muss schon etwas ganz Besonders passieren, wenn ein MDAX-Wert an einem schwachen Börsentag rund acht Prozent zulegt. Und so ist es auch. Lanxess lässt es krachen. Für rund 2,4 Milliarden Euro will der Kölner Konzern den US-Mitbewerber den Chemtura schlucken. Dafür bietet der deutsche Lanxess den Aktionären von Chemtura 33,50 Dollar pro Anteilsschein. Das sind rund 19 Prozent mehr als die Chemtura-Aktie vor der Bekanntgabe des Angebots kostete. Bereits bis Mitte 2017 soll der Deal abgeschlossen sein. Die Synergieeffekte aus der Übernahme bezifferte Lanxess auf rund 100 Millionen Euro. Finanziert wird der Kauf über Barmittel (weshalb ein Aktienrückkaufprogramm aufgegeben wird) und über die Ausgabe von Anleihen. Hier kommt den Kölnern das Zinstief zur Hilfe, welches die Zinslast in einem sehr überschaubaren Rahmen halten wird.

Schon seit einigen Monaten hat Vorstandschef Matthias Zachert Übernahmen angekündigt. Möglich wurde dies aber erst, nachdem Zachert den Lanxess-Konzern wieder auf die Reihe gebracht hat, zu dem er erst vor 19 Monaten zurückgekehrt war. Sein Umbau zeigte rasch Erfolg, weshalb erst kürzlich die Prognosen für das laufende Jahr erhöht werden konnten. Chemtura beschäftigt aktuell rund 2.500 Mitarbeiter und arbeitet in ähnlichen Bereichen, wie die im Jahr 2005 vom Bayer-Konzern abgespaltene Lanxess.

Schon im Vorfeld des neuen Zukaufs war die Lanxess-Aktie gut gelaufen. Mit dem jetzigen Kurssprung bewegt sich die Aktie auf das Vorjahreshoch knapp über 55 Euro zu. Hier dürfte vor allem aus charttechnischer Sicht die Luft dünner werden. Auch fundamental ist inzwischen ein Niveau erreicht, der den Wert nicht mehr billig erscheinen lässt. Denn das 2017er KGV liegt nun bei 17. Zudem drohen im Zuge von Übernahmen immer wieder eher negative Überraschungen, bspw. hohe Firmenwertabschreibungen oder zusätzliche Integrationskosten. Ein Direktinvestment in die Aktie (547040) können wir daher nur Anlegern mit sehr langem Atem empfehlen.

Sinnvoller erscheint ein Bonus-Zertifikat mit Cap von der HypoVereinbank (HU56YX) mit rund halbjähriger Laufzeit: Sofern Lanxess bis zum 15. März 2017 nicht unter 40 Euro (Sicherheitsabstand: 23,8 Prozent) verweilt, wird das aktuell zu 56,18 Euro gehandelte Zertifikat zu 60 Euro getilgt. Daraus errechnet sich eine Maximalrendite von 6,8 Prozent oder 14,1 Prozent p. a. Wird die Barriere überraschend unterschritten, tilgt die Bank in Form von Aktien entsprechend dem Bezugsverhältnis von eins zu eins.

[highlight]Lanxess-Aktie: Abwärtstrend gebrochen[/highlight][divider_flat]

Lanxess, Aktie, Chart

 

Bildquelle: Lanxess

 

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