Plusvisionen

DAX // Es ist Crash und da ist alles möglich

Tiefer, tiefer, immer tiefer. Es hatte sich bereits angedeutet. Bleiben die Käufer aus, sacken die Kurse im DAX weiter nach unten. Es klingt vielleicht paradox, aber, um wieder Hoffnung schöpfen zu können, fehlen auch die Verkäufer. Auch wenn die Umsätze schon merklich angezogen sind, nach einem finalen Ausverkauf (Sell off) sieht es – gefühlt – noch nicht aus, auch wenn es am Montag schon ordentlich rummste. Ergo werden sich noch Aktien in zittrigen Händen (André Kostolany) befinden, die diese bei der nächstbesten schlechten Nachricht aus China wohl verkaufen werden. Erst wenn Frust und Verzweiflung am größten sind, besteht die Chance auf eine Trendwende. Traditionell ein guter Indikator dafür: die Bild Zeitung. Auf Bild.de findet sich ganz oben jedoch noch nichts von einem „DAX-Crash“.

Gleichwohl steigt natürlich mit jedem Pünktchen nach unten die Wahrscheinlichkeit einer Bodenbildung beziehungsweise des Beginns einer solchen. Zudem werden die Haltelinien robuster (Aufwärtstrendlinie aus 2011). Allerdings muss man auch wissen, dass Unterstützungen in einem Crash nicht viel zählen. Inzwischen hat der DAX mehr als 20 Prozent verloren – und man muss sehen, ob damit schon sein Appetit auf Korrektur gestillt ist.

Es ist halt Crash und da ist so ziemlich alles möglich.

Derzeit testet der DAX den Aufwärtstrend aus dem Jahre 2011 und irgendwie hat man Zweifel, ob das halten wird, zumal aktuell keiner so recht einzuschätzen weiß, wie es um die Konjunktur in China wirklich bestellt ist. Es steht um sie wohl schlechter als man angenommen hat, zumindest gehen die Aktien-Börsen von noch Schlimmeren aus. Deutlich wird das auch beim Öl-Preis, der eine Tiefbohrung zu starten scheint. Hält beim Brent-Öl die Marke von 40 Dollar nicht, könnte ein Test des Tiefs aus dem Jahre 1998 bei rund 22 Dollar anstehen.

Die schlechten (fundamentalen) Nachrichten werden an der Börse immer nachgeliefert. Zurzeit wird noch recht optimistisch in den globale Wirtschaftszukunft geblickt. (Große) Zweifel an dieser Sichtweise sind angebracht. Übrigens: So gut wie erledigt dürfte sich die Leitzinserhöhung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) im September haben. Kaum vorstellbar, dass die Vorsitzende Janet Yellen in dieser Situation die Zinsen anheben wird – da wäre eher eine weitere Lockerung angebracht. Der stark steigende Euro (1,15/1,17 Dollar), der seinen gut einjährigen Abwärtstrend beendet und der anziehende Gold-Preis scheinen auch davon auszugehen.

Langfristig wichtig wäre, dass die Aufwärtstrend seit 2009 intakt bleibt. Die Trendlinie verläuft bei etwa 8.200 Punkten.

Das Gute: So ein Crash liefert – irgendwann – fantastische Einstiegsmöglichkeiten, weil die Börse immer zu Übertreibungen neigt, gerade nach unten. Für einen Einstieg dürfte es jetzt allerdings noch zu früh sein, aber man könnte sich schon mal den ein oder anderen Wert ausgucken.

DAX_240815

 

Bildquelle: Rosel Eckstein pixelio.de

 

Exit mobile version