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Deutsche Wohnen-Aktie // Übertriebene Enteignungsspekulation?

Bildquelle: Deutsche Wohnen, Berlin, Weisse-Stadt

Die öffentliche Diskussion um eine mögliche Zwangsenteignung von Immobilienkonzernen mit mehr als 3.000 Miet-Wohnungen hat auch der Deutsche Wohnen-Aktie (A0HN5C) erheblich geschadet. Sie brach von ihrem Rekordhoch aus dem März bei rund 44,83 Euro bis auf ein Zwischentief bei im 38,43 Euro ein. Das Papier verlor also mehr als 14 Prozent an Wert, womit eine Marktkapitalisierung von rund eine Milliarde Euro vernichtet wurde.

Das Portfolio der Deutschen Wohnen umfasst derzeit rund 165.000 Einheiten, davon rund 163.000 Wohneinheiten und über 2.600 Gewerbeimmobilien. Wiederum davon befinden sich mehr als 100.000 Wohnungen in Berlin, der Kernzelle der Enteignungs-Bewegung. Diese sammelt derzeit Unterschriften, damit es zu einem Volksbegehren kommen kann.

Allerdings sehen wir eine solche Begehren als Gefahr für Demokratie und Wirtschaft in Deutschland an. Eine Zwangsenteignung in diesem Umfang würde in diesem Land sehr viel in Frage stellen, was bislang als selbstverständlich galt: Was würde als nächstes enteignet? Würde es sich noch lohnen, sich für das eigene Hab und Gut anzustrengen?

Vielmehr muss der Staat Lösungen finden, die Wohnungsknappheit in Ballungsräumen zu reduzieren. Lösungen sind beispielsweise die Verlegung von Behörden aus den Zentren auf das flache Land oder die verstärkte Förderung von Neubrauprojekten außerhalb von Stadtzentren. Denn auf dem Land sind die Immobilienpreise (Miten) teilweise rückläufig und/oder schon auf einem sehr niedrigem Niveau.

Als „zu hoch gehängt“ sahen am gestrigen Dienstag die Experten der Investmentbank Kepler Cheuvreux die Enteignungsdiskussion, welche die Deutsche Wohnen-Aktie (A0HN5C) belastet hat. Sie stellen das Papier auf kaufen mit Kursziel 46 Euro. Anders sieht das die britische Investmentbank HSBC. Sie nahm ihre Kaufempfehlung zurück und senkte das Kursziel von 50 auf 46,50(!) Euro, womit der Titel vom aktuellen Niveau im Bereich von 40 Euro also noch rund 16 Prozent Luft nach oben hätte.

Dieses Potenzial sehen wir auch, zumal die Fundamentalbewertung ein niedriges KGV von zehn ausweist. Und auch die Dividende von 0,87 Euro, die nach der Hauptversammlung am 18. Juni an die Aktionäre gehen soll, ist attraktiv, wie auch die Dividenden-Rendite von rund 2,1 Prozent. Langfristanleger, die eine Enteignung für wenig wahrscheinlich halten, können daher durchaus zugreifen.

Mehr als das Doppelte der Dividenden-Rendite ist mit einem Bonus-Zertifikat (CV8VZ8) erzielbar. Dazu muss die Deutsche Wohnen-Aktie bis zum 20. Dezember 2018 stets über 32,50 Euro (Abstand: rund 19 Prozent) verweilen. Dann wird nämlich das aktuell zu 43,78 Euro gehandelte Zertifikat zum Maximalpreis von 46 Euro getilgt. Daraus ergibt sich eine Renditechance von 5,1 Prozent oder 7,4 Prozent p. a. Rutscht die Aktie allerdings unter die Barriere, dann tilgt der Emittent via Aktienlieferung.

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Deutsche Wohnen-Aktie (Tageschart): herbe Korrektur mit anschließender Erholung

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Bildquelle: Deutsche Wohnen, Berlin, Weisse-Stadt
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