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Villeroy & Boch-Aktie // Hoffnungen aus China und vom Bau

Bildquelle: Villeroy Boch

Die Geschichte der Villeroy & Bock-Vorzugsaktie (765723) im Corona-Crash ist schnell erzählt, sie lautet: Von 16 auf 8,50 Euro. Damit wurden also der Börsenwert des Traditionsunternehmens nahezu halbiert, ehe es im Zuge der Gesamtmarkterholung wieder bis zur 11-Euro-Marke nach oben ging.

Doch auch im Unternehmen ist inzwischen viel passiert. So war es keine Überraschung, dass die für den 27. März 2020 in Merzig geplante ordentliche Hauptversammlung verschoben werden musste.

Operativ einschneidender war die Entscheidung von Ende März, Teile der europäischen Produktion bis Ende April zu unterbrechen. Schon zuvor wurden die administrativen Bereiche – bis auf wenige Ausnahmen – ins Home Office geschickt.

Die frisch vorgelegten Zahlen für das erste Quartal zeigen nun, dass die Auswirkungen der viralen Krise durchaus bemerkbar sind. So lag der Konzernumsatz mit 182,4 Millionen Euro um 7,7 Prozent unter Vorjahr.

Dabei berichtete die Verwaltung vor allem im März von einem deutlichen Rückgang, der auch für das zweite Quartal wenig Anlass zur Hoffnung macht. Dies dürfte auch beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) so sein, welches im ersten Quartal um 49,4% auf 4,3 Millionen Euro sank und sich damit quasi halbierte.

Der Ausblick auf das Gesamtjahr 2020 brachte keine Überraschung. Schließlich ist es für keinen Vorstand derzeit möglich, exakte Auswirkungen der Corona-Pandemie zu definieren. So lautet die Aussage des Vorstands lediglich, dass Umsatz und Ergebnis unterhalb der bisherigen Prognose, die ein leichtes Wachstum vorsah, liegen werden, mit dem Zusatz, dass es auch im zweiten Quartal nach unten gehen wird.

Die Blicke müssen sich allerdings nach vorne richten. Und hier kommt vor allem China ins Spiel. Das sich dort bereits wieder auf dem Erholungspfand befindende wirtschaftliche Leben könnte die Nachfrage beleben. Allerdings dürfte im Gegenzug die Nachfrage aus der arg gebeutelten Gastronomie auch im Jahresverkauf – und darüber hinaus? – sehr niedrig bleiben.

Anders ausgedrückt: Welches Restaurant wird jetzt in ein neues Geschirr investieren, wenn er ums Überleben kämpft. Dem wiederum entgegen steht, dass der Bau guter Chancen besitzt. Hier dürfte die Nachfrage nach Badausstattungen der Mettlacher  schnell wieder anziehen.

Daher sehen wir das aktuelle Kursniveau der Aktie durchaus als interessant und langfristig aussichtsreich an. Charttechnisch könnte die kleine Bewegung oberhalb der 10-Euro-Marke einer Bodenbildung entsprechen, die nun in eine Aufwärtsbewegung mündet und dem Titel zumindest Luft bis zur 12-Euro-Marke gibt. Dort warten allerdings etwas größere Widerstände, die die Vorzugsaktie (765723) kaum im ersten Versuch überwinden wird.

Schade ist daher, dass es auf diesen Basiswert keine Discounter oder Bonus-Zertifikate gibt. Hier dürfen die Anbieter gerne nachlegen.

Villeroy & Boch-Vorzüge (Tageschart): Erholung flacht sich ab

Villeroy Boch Aktie

 

Bildquelle: Villeroy & Boch
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