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Fresenius Medical Care-Aktie // Gibt es wirklich neue Probleme?

Bildquelle: Fresenius

Am gestrigen Dienstag verlor die Fresenius Medical Care-Aktie (FMC, 578580) plötzlich knapp zehn Prozent an Wert. Auslöser war eine Niederlage des US-Mitbewerbers Davita vor dem Obersten Gerichtshof der USA. Dabei ging es um bestimmte Dialysevergütungen. Am heutigen Mittwoch nahm nun auch FMC Stellung und zeigte sich unbesorgt, da die Gerichtsschlappe nicht auf den Bad Homburger Gesundheitskonzern übertrag bar sei. Trotzdem bleib eine Kurserholung bislang aus, was wohl nicht nur am schwachen Gesamtmarkt liegt.

Das ist schon traurig: Vom Rekordhoch der FMC-Aktie bei 93,82 Euro vom Jahresbeginn 2018 ging es inzwischen bis auf ein aktuelles Niveau um 45 Euro nach unten. Der Titel hat also mehr als die Hälfte seines Wertes von damals verloren. Die scharfe Abwärtsbewegung läutete Corona ein. Denn der doofe Virus sorgte für eine erhöhte Sterblichkeit der Dialysepatienten. Dieser Effekt ist nun zwar weitestgehend überstanden, dafür belasten nun die steigenden Kosten, insbesondere für das Personal, aber auch für Materialbeschaffung und für die Logistik. Der Ukraine-Krieg hat dabei die Probleme verstärkt.

Abzulesen war dies auch an den Daten für das erste Quartal: Der Gewinn brach um rund 40 Prozent auf 157 Millionen Euro ein, beim Umsatz kam es aber zu einem Anstieg um acht Prozent auf rund 4,55 Milliarden Euro. Nun geht also die Angst um, dass die negative Gewinnentwicklung durch das US-Urteil nochmals verstärkt wird, da die USA der wichtigste Markt von FMC sind.

Für 2022 sieht FMC sich aber gut abgesichert, da die Verträge privater Krankenversicherungen von Arbeitgebern laufen. Die Fresenius-Tochter rechnet aber auch in Zukunft nicht mit größeren Problemen, sieht aber den Gesetzgeber in der Pflicht, eine Lösung zu finden. Der Aktie halfen der Aktie im schwachen Umfeld leider nichts. So bleibt nur ein Blick auf die Fundamentalbewertung. Und diese zeigt an, dass der Ausverkauf bald enden müsste, denn das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt inzwischen bei 10 und die Dividenden-Rendite erreicht 2,7 Prozent. Langfristanleger setzen also erste Kauflimits im Bereich zwischen 42 und 44 Euro.

FMC-Aktie: Intakter Abwärtstrend

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Bildquelle: Fresenius, Chartquelle: guidants.com
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