Unsicherheit ist bekanntlich Gift für Papiere am Kapitalmarkt. Dies musste auch Beiersdorf erkennen. Denn Konzernchef Stefan Heidenreich, seit 2012 im Amt, wird den Kosmetik- und Klebstoffkonzern spätestens Ende 2019 verlassen. Eine Verlängerung seines Vertrags lehnte der CEO wohl ab, weil er sich mit dem Aufsichtsrat nicht auf die strategische Ausrichtung einigen konnte. Die Folge: Die Beiersdorf-Aktie (846900) rauscht mehr als fünf Prozent in den Keller. Das Nivea-Papier, welches auf dem Weg zu den Rekordnotierungen von Ende 2017 war, verlor somit die seit April mühsam aufgebauten Kursgewinne.
Belastend wirkte sich auch aus, dass Heidenreich den Konzern auch vorzeitig verlassen könnte, sofern ein Nachfolger gefunden ist. Zudem mag der Kapitalmarkt den CEO, der mit der Ausrichtung auf die Kernmarken (vor allem Nivea und Tesa) und der internationalen Expansion Beiersdorf eine klare Richtung gab. Er gilt als innovativ und hielt den Konzern auch im umkämpften Kosmetik-Markt stets auf Kurs. Leicht wird es daher nicht sein, einen ähnlich cleveren Nachfolger zu finden.
Die Beiersdorf-Aktie (846900) ist allerdings auch anfällig für Kursverluste, da ihre Bewertung ist recht hoch. So liegt das KGV auch nach der jüngsten Schwäche bei hohen 28. Und die Dividenden-Rendite erreicht gerade einmal 0,7 Prozent. Da nun auch der Chart Respekt abnötigt, besteht für schnelle Käufe kein Anlass, weil derzeit auch ein Sturz unter die Aufwärtstrendlinie bei 88 Euro nicht ausgeschlossen werden kann. Gleichwohl besteht die Chance, dass es auf diesem Niveau zu einer Bodenbildung kommen könnte.
Für die Freunde einer attraktiven Seitwärtsrendite bietet sich ein Bonus-Zertifikat mit Cap an. Unser Favorit kommt von der HVB (HW93KV). Das Papier verdient 9,5 Prozent (9,5 Prozent p.a.), wenn die Nivea-Aktie bis zum 21. Juni (also nahezu einjährige Laufzeit) über 70 Euro (Abstand: 25,2 Prozent) verweilt. Sonst tilgt die HVB via Aktienlieferung.
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Beiersdorf-Aktie (Wochenchart): droht eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation?
