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Knaus Tabbert-Aktie // Die Fantasie ist ausgepreist

Bildquelle: Knaus Tabbert

Rund 19 Monate ist Knaus Tabbert inzwischen börsennotiert. Doch zum Highflyer hat sich das Papier (A2YN50) noch immer nicht gewandelt. Vielmehr hat es den Anschein, dass der Emissionspreis von 58 Euro – bei aktuellen Kursen knapp über 42 Euro – immer mehr aus dem Blickfeld gerät. Und dies, obwohl das Unternehmen in einem boomenden Markt tätig ist – nämlich dem Verkauf von Wohnmobilen, Reisemobilen und Caravans.

Die Gründe für die Kursschwäche sind schnell gefunden: So war das Unternehmen beim Börsengang recht hoch bewertet. Möglich war diese Bewertung, da die Nachfrage nach Wohnmobilen zu dieser Zeit bereits kräftig anzog und die erwarteten Zuwachsraten beim Umsatz und Ertrag eine solche Bewertung erlaubten. Doch die immer mehr in den Vordergrund rückenden Lieferengpässe und Lieferkettenprobleme machten Knaus Tabbert schon 2021 einen Strich durch die Rechnung.

Zwar lieferte die Gesellschaft mit 25.922 Fahrzeugen rund 6,5 Prozent mehr Einheiten aus, als im Vorjahr, die Markterwartung und die Nachfrage war aber viel höher. Abzulesen ist dies auch am Auftragsbestand der zum Jahreswechsel 32.398 Einheiten im Wert von rund 1,3 Milliarden Euro betrug. Zum Vergleich: Ende 2020 lag der Auftragsbestand noch bei 18.736 Einheiten im Wert von für 640 Millionen Euro.

So kam es 2021 nur zu einem Umsatzplus von 8,6 Prozent auf 862,6 Millionen Euro und zu einem Rückgang beim um Sonderbelastungen bereinigten operativen Ergebnisses (Ebitda) um 10,3 Prozent auf 67,7 Millionen Euro. Anleger sollen eine Dividende von 1,50 Euro erhalten, die auch 2021 bezahlt worden war.

Der Ausblick für 2022 bleibt natürlich von Vorsicht geprägt und daher entsprechend ungenau. So soll es zu deutlichen Umsatzverbesserungen kommen, wozu auch Preissteigerungen in einer Bandbreite von sechs bis acht Prozent beitragen sollen. Gleichzeitig kündigte der Vorstand an, dass sich auch das Ebitda analog dem angestrebten Umsatzwachstum deutlich verbessern wird.

Mit Blick auf die Dividenden-Rendite von rund 3,5 Prozent und auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis von zwölf ist inzwischen viel Zukunftsfantasie ausgepreist. Auch charttechnisch deutet sich eine Stabilisierung im Bereich um 40 Euro an, woraus sich ein neuer Boden bilden kann. Langfristanleger können schwache Tage daher durchaus zum Kauf nutzen. Sie sollten aber beachten, dass die Dividende nach der Hauptversammlung am 25. Mai ausbezahlt und entsprechend von Kurs abgeschlagen wird.

Knaus Tabbert-Aktie (Tageschart): Bodenbildung im Bereich um 40 Euro möglich

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Bildquelle: Knaus Tabbert; Chartquelle: Guidants.com
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