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Zalando Aktie // Prognose erhöht – Kurssprung – dennoch Hoffnungswert

Bildquelle: Zalando

Die Short-Seller hatten sich Zalando angenommen. Diese hatten wohl den Eindruck, dass es bei dem Online-Modehändler nicht so gut läuft – oder, dass die Aktie angesichts der Zahlen, die das Unternehmen bislang vorgelegt hat deutlich zu teuer ist. Tatsächlich war die Zalando-Aktie bis Jahresende 2015 auf sehr üppige 37 Euro geklettert. Da war schon reichlich Hoffnung im Kurs enthalten. Danach ging es in zwei Schüben – charttechnisch ganz klassisch – bis auf rund 24 Euro abwärts. Zunächst sah es dann nach einer Erholungsrallye nach einer Bodenbildung im Bereich von 30 Euro aus. Diese scheiterte allerdings im Mai. Die Aktie sackte nochmals bis auf 23 Euro ab. Wer nicht zu gierig war als Short-Seller, der dürfte gutes Geld mit dem Kursrückgang verdient haben.

Nun die Überraschung: In der ersten Jahreshälfte 2016 erwirtschaftete Zalando bei einem Wachstum von 24 bis 25 Prozent einen Umsätze in Höhe von 1.705 bis 1.720 Millionen Euro (H1 2015: 1.377 Millionen Euro). Für die erste Jahreshälfte 2016 erwartet Zalando nun einen bereinigten Betriebsgewinn (Ebit) von 88 bis 108 Millionen Euro. Der Vorstand jubelt: „Zalando hatte ein starkes zweites Quartal. Wir haben unser ehrgeiziges Wachstumsziel erreicht und unsere Profitabilität erheblich gesteigert.“ Für das Gesamtjahr erhöht Zalando seine Margen-Prognose und bestätigt seinen Ausblick für ein starkes Umsatzwachstum im Gesamtjahr am oberen Ende des Zielkorridors von 20 bis 25 Prozent. Die Aktie reagiert auf die Zahlen mit einem Anstieg von 17 Prozent. Vielleicht mussten nun ein paar Short-Seller raus.

Fundamental bleibt die Aktie dennoch ein Hoffnungswert. Zalando muss erst noch zeigen, ob man mit dem eigenen Geschäftsmodell – angesichts von Werbeausgaben und teuren Retouren – auch gutes Geld verdienen kann. Zumindest scheint es derzeit so, als habe man den richtigen Weg eingeschlagen.

Charttechnisch hat der Anstieg eine riesige Kurslücke (Gap) gerissen, die womöglich wieder geschlossen werden muss. Nach dem Tief hat der Kurs nun rund 62 Prozent gutgemacht (Fibonacci-Retracement). Die Aufwärtskräfte könnten somit wieder etwas nachlassen. Klar gebrochen ist allerdings der Abwärtstrend, was positiv ist.

Dennoch, die Zalando-Aktie ist kein Witwen- und Waisen-Papier. Es wird schwankungsfreudig bleiben. Wer investiert, blickt in eine fernere Zukunft.

Wer einen Sicherheitspuffer einbauen möchte, könnte auch zu einem Discount-Zertifikat greifen. Ein Papier von Vontobel (VS73C3) bietet beispielsweise einen Rabatt gegenüber dem Direktinvestment von 25,6 Prozent. Sofern der Cap bei 24 Euro am 17. März 2017 nicht unterschritten ist, gibt es auch noch die Chance auf eine Mini-Rendite von knapp 2 Prozent.

[highlight]Zalando-Aktie: steiler Anstieg[/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: Zalando

 

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