Plusvisionen

Fraport-Aktie // Dividendenlose Flugängste

Bildquelle: Fraport

Trotz eines Rekordgewinns im klassischen Tagesgeschäft im Jahr 2023 und relativ optimistischer Aussagen von Vorstandschef Stefan Schulte verliert die Fraport-Aktie (577330) im frühen Handel des heutigen Dienstags mehr als fünf Prozent an Wert und rutscht bis in den Bereich um 49 Euro ab. Hauptgrund dafür ist die verhaltene Erholung beim Passagieraufkommen und wohl auch die Sorge vor einer konjunkturbedingten „Flugangst“. Wir bleiben daher zurückhaltend.

Schon im Dezember [HIER klicken] hatten wir ein Direktinvestment bei der Fraport-Aktie als zu riskant eingeschätzt, da damals auch die Einführung der Zusatz-Kerosin-Steuer für Inlandsflüge belastete, die Löcher im Haushalt der Ampel-Koalition stopfen soll. Zudem erkannten wir – mit Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13 – eine ausreichende Bewertung bei Kursen um 55 Euro.

Heute wissen wir allerdings, dass der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Jahr 2023 um ordentliche 17 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro kletterte. Zudem kündigte Schulte an, dass 2024 ein Ergebnis zwischen 1,3 und 1,4 Milliarden Euro folgen soll. Und auch an den Langfristplänen bis zum Jahr 2030 hält der Firmenchef fest, welches ein operatives Plus von zwei Milliarden Euro bringen soll.

Allerdings zeigt das Passagieraufkommen an Deutschlands größtem Drehkreuz in Frankfurt gewisse Schwächen. Denn auch 2024 wird das Vor-Pandemie-Niveau aus dem Jahr 2019 von 70,6 Millionen nicht erreicht. Schulte scheint vielmehr schon zufrieden, wenn es in diesem Jahr 61 bis 65 Millionen Passagiere geben wird – nach 59,4 Millionen in 2023.

Wenig erfreut zeigten sich die Aktionäre zudem von der Tatsache, dass es für 2023 erneut keine Dividende geben wird, da Schulte zunächst weiter am Schuldenabbau arbeiten will. Aus wirtschaftlicher Sicht ist dies sicher zu rechtfertigen, der Kapitalmarkt hatte aber insgeheim doch auf eine kleine Ausschüttung gehofft. Zudem sorgen natürlich die anhaltenden Streiks für zusätzliche Unsicherheit, da gleich eine Vielzahl an Klein-Gewerkschaften den Flugverkehr zum Erliegen bringen können.

Nun droht der Fraport-Aktie ein Rückgang bis an die technische Unterstützung im Bereich um 45 Euro, die sich allerdings als robust erweisen sollte, da der Titel dort vor allem im Vorjahr bereits mehrfach drehte. Zudem ist der Wert auf diesem niedrigerem Niveau mit einem KGV von weniger als zehn durchaus fair bewertet.

Weiter gefällt uns aber das im Dezember vorgestellte Bonus-Zertifikat mit Cap (PE9WPQ), welches schon am 21. Juni 2024 ausläuft [HIER klicken]: Bleibt die bei 38 Euro platzierte Schwelle (Abstand aktuell rund 22,5 Prozent) bis dahin unverletzt, winkt noch eine Rest-Bonus-Rendite von vier Prozent (14,7 Prozent p.a.). Kommt es hingegen zum Schwellenbruch, tilgt der Emittent in Cash, entsprechend dem dann gültigen Aktienkurs.

Fraport-Aktie (Tageschart): angeschlagen aber gut unterstützt

Bildquelle: Fraport AG, Chartquelle: stock3.com
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