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HeidelbergCement-Aktie // Boden gefunden?

Bildquelle: HeidelbergCement

Der Kursverlauf der HeidelbergCement-Aktie (604700) der vergangenen Monate ist schnell erzählt: Im Corona-Crash rutschte der Kurs bis auf 29,04 Euro ab. Doch nicht nur die Pandemie sorgte damals für fallende Kurse, sondern auch eine Gewinnwarnung. Vorstandschef Dominik von Achten, der erst wenige Wochen vorher das Zepter übernommen hatte, meldete damals gestoppte Bauprojekte in den USA und rückläufige Volumina in West- und Südeuropa. Daher sank das Papier auf das niedrigste Niveau seit 2011.

Mit der Nach-Corona-Erholung des Gesamtmarktes folgte aber ein kräftiges Comeback. Der draus entstandene Aufwärtstrend war rund 13 Monate intakt und führte die Aktie bis auf 81,04 Euro. Damit notierte der Wert schon wieder höher als vor dem Ausbruch der Pandemie. Möglich war dies, da am Bau die Nachfrage anhielt und auch das Virus die Entwicklung nicht stoppte. Zudem traute sich von Achten im November 2020 auch wieder klare Prognosen zu, die der Bauzulieferer von Quartal zu Quartal erreichte oder übertraf.

Im April brach allerdings der Aufwärtstrend, obwohl die Geschäfte weiter gut liefen. Und auch ein Verkauf wurde von Analysten positiv beurteilt. Denn HeidelbergCement trennte sich vom Großteil des Geschäfts im Westen der USA. Es ging für 2,3 Milliarden Dollar an den Baumaterialhersteller Martin Marietta Materials. Und auch eine Prognose-Erhöhung im Juli half nichts, obwohl die Heidelberger gleichzeitig starke Daten für das zweite Quartal präsentierten.

Die neue Prognose bestätigte der Vorstandschef auch bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal, da er auch im vierten Quartal eine gute Nachfrageentwicklung erwartet. Allerdings sorgten in der Zeit von Juli bis September die höheren Energiepreise für Belastungen. So erhöhten sich die Energiekosten im Laufe des Jahres um rund 200 Millionen Euro auf rund 1,3 Milliarden Euro. Hinzu kam, dass das dritte Quartal des Vorjahres auf Grund der Aufholeffekte nach dem ersten Corona-Lockdown extrem gut gelaufen war. Somit war die Vergleichsbasis hoch.

Trotzdem gelang es, den Umsatz um weitere 3,5 Prozent auf 5,06 Milliarden Euro zu steigern. Der bereinigte Gewinn nach Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) ging allerdings um 11,4 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro zurück. Und zuletzt belaste das Papier eine gestrichene Kaufempfehlung von den Jefferies-Analysten. Sie verwiesen auf wenig Begeisterung bei den erfolgten Zukäufen und vermissen einen Kurstreiber.

Langfristanleger sollten aber berücksichtigen, dass am Bau weiter geklotzt wird und HeidelbergCement steigende Rohstoff-Preise schnell an ihre Kunden weitergeben kann. Zudem ist die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7 historisch günstig. Zudem lockt eine Dividenden-Rendite von 3,7 Prozent, wenn wieder 2,20 Euro ausbezahlt werden. Wahrscheinlich dürfte es aber sogar eine kleine Erhöhung geben: Analysten kalkulieren mit mindestens 2,40 Euro, was die Rendite über die Vier-Prozent-Marke treibt.

Spannend ist aber auch ein Discount-Zertifikat (KE0YXR) mit Laufzeit bis 17. März 2022. Geht die Aktie dann unter dem Cap bei 60 Euro durchs Ziel, dann erhalten Anleger die Aktie ins Depot gebucht. Der Einstandskurs liegt in diesem Fall bei 57,06 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht. Der Discount zum Direktinvestment beträgt rund 4,2 Prozent. Geht HeidelCement über dem Cap durchs Ziel, ist dies auch kein Beinbruch. Denn dann tilgt der Emittent in Cash zu 60 Euro. Daraus ergibt sich eine Maximalrendite von 5,2 Prozent oder hochgerechneten 20 Prozent p.a., die über den entgangenen Aktienkauf hinwegtröstet.

HeidelbergCement-Aktie (Tageschart): Halt bei Unterstützungslinie von 60 Euro?

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Bildquelle: HeidelbergCement; Chartquelle: Guidants.com
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