Plusvisionen

Crash in Griechenland // Dead Cat Bounce

Update 171214 // Neuwahlen in Griechenland rücken immer näher. Im ersten Wahlgang ist der Kandidat der Regierung, Stavros Dimas, im Parlament durchgefallen. Die nächsten Wahlgänge sind für den 23. und 29. Dezember angesetzt. Oppositionschef Alexis Tsipras von der griechischen Linkspartei Syriza geht allerdings schon jetzt davon aus, dass die Regierung in allen drei Runden scheitern wird.

111214 // Griechenland wird es so nicht schaffen. Kann es nicht schaffen. Die Schuldenlast ist einfach zu groß. Das Land wird in diesem Jahr rund 179 Milliarden Euro erwirtschaften (Bruttoinlandprodukt). Gleichzeitig lasten auf Hellas Schulden in einer Höhe 315 Milliarden Euro. Das sind 176 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Zum Vergleich: Die von Deutschland liegt bei 77 Prozent und die von Finnland, mit einer ähnlichen/etwas stärkeren Wirtschaftsleistung wie Griechenland, bei 59 Prozent. Griechenlands Schulden lähmen alles, weil die Perspektive fehlt und sich immer alles um das eine Thema dreht: Wie kommt man runter von diesen Schulden?

Sparen. Natürlich. Aber die Wirtschaftsleistung ist seit Beginn der Krise bereits um rund ein Viertel eingebrochen. Die Arbeitslosigkeit ist zwar zurückgegangen befindet sich aber noch immer bei 26 Prozent und bei den unter 25-Jährigen erreicht sie sogar knapp 50 Prozent. Wie bedrückend muss das für diese Generation sein? Hilft da noch in den Sog hineinsparen?

Erst jetzt beginnt sich die Wirtschaft wieder zu fangen. Zuletzt wuchs sie mit 0,7 Prozent. Das ist mehr als in den meisten anderen Staaten der Eurozone. In kommenden Jahr könnte es so weitergehen. Der neue, eben verabschiedete, Haushalt weist nur eine geringe Neuverschuldung aus. Aber kann man daraus einen Trend ableiten. Kaum. Mehr als eine (statistische) Reaktion auf den vorherigen schlimmen Wirtschaftseinbruch ist das nicht. Dead Cat Bounce, sagen die Engländer. Auch eine tot Katze „hüpft“ noch ein wenig nach oben, wenn sie unten aufkommt.

Die Finanzmärkte haben das Vertrauen in dauerhafte Besserung längst schon wieder verloren. Die Anleger rennen in Scharen davon. Die Aktienbörse bricht ein, allein heute um knapp 11 Prozent. Die Renditen für 10-jährige Staatsanleihen befinden sich bei 8,9 Prozent. Die für 3-jährige Papiere bei 10,3 Prozent. Griechenlands Regierungschef Antonis Samaras will am 17. Dezember vorgezogen einen neuen Präsidenten wählen lassen. Scheitert er, drohen Neuwahlen im Frühjahr – und dann hat die linke Opposition Syriza wohl gute Chancen. Die Griechen sind längst reformmüde. Sie wollen Besserung. Dauerhaft. Wer will es ihnen verdenken.

Der Highway to Hellas kennt nur noch zwei Richtungen:

  1. Radikaler Schuldenschnitt und Reformen
  2. Radikaler Schuldenschnitt, Euro-Austritt und Reformen

Anders werden die Griechen auf ewig Almosenempfänger (Hilfspakete) der Eurozone bleiben. Das werden weder die Griechen noch die anderen Staaten der Eurozone wollen.

[highlight]Aktien-Börse Athen: Absturz[/highlight][divider_flat]

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