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Akasol-Aktie // Akku leer nach Börsen-Rallye?

Die Aktie von Akasol, einem Hersteller von Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batteriesystemen für Busse, Nutzfahrzeuge, Schienenfahrzeuge, Industriefahrzeuge, Schiffe und stationäre Anwendungen, war Anfang März noch für 30 Euro zu haben. Inzwischen hat das Papier die Marke von 48 Euro gestreift und dabei charttechnisch eine lehrbuchmäßige Aufwärtsbewegung hingelegt: Nach einer Bodenbildung zu Jahresbeginn setzte der erste Kursschub bis zum Widerstand bei 38 Euro ein, dann der Bruch des Abwärtstrends mit anschließendem Pullback, eben noch die 200-Tage-Durchschnittslinie überschritten – und dynamisch weiter nach oben (siehe auch Tageschart unten).

Ist der Markt hier vielleicht zu forsch vorangeschritten? Akasol hat für das erste Geschäftsjahr (2018) an der Börse gute Zahlen präsentiert: Der Umsatz wuchs um knapp 50 Prozent auf 21,6 Millionen Euro. Das Unternehmen hatte sich sogar noch etwas mehr erwartet. Der Betriebsgewinn (Ebit) lag bei 1,7 (1,1) Millionen Euro und das Periodenergebnis bei minus 0,7 Millionen Euro, wobei dieses durch IPO-Einmalaufwendungen in Höhe von 2,7 Millionen Euro belastet ist. Bei der betrieblichen Tätigkeit (Batterie-Einkauf) wurden 10,4 Millionen Euro (negativer Cash-flow) verbrannt.

Für das laufende Jahr ist Akasol sehr optimistisch und prognostiziert einen Umsatz von 60 Millionen Euro (Verdreifachung!) bei einem schönen Auftragsbestand von 1,47 (1,22) Milliarden Euro, der erstmal abgearbeitet sein will. Die Ebit-Marge soll mindestens angenehme 7,0 Prozent betragen. 2018 lag diese Marge bei 8,1 Prozent. Hier drücken wohl die Kosten. Unter dem Strich könnte das auf einen Gewinn je Aktien von rund 0,50 Euro hinauslaufen, nach minus 0,17 Euro im abgelaufenen Jahr.

Daraus würde sich aktuell ein geschätztes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 98 errechnen. Das ist ambitioniert, auch angesichts des stattlichen Wachstums und der (noch) ordentlichen Marge. Wie ist es um die Substanz bestellt? Das Eigenkapital beziffert sich auf 101 Millionen Euro und der Kassenbestand auf 21,9 Millionen Euro bei einem Börsenwert von 297 Millionen Euro.

Substanz ist da, Wachstum auch – Daimler und Volvo sind Großkunden – nun gilt es für Akasol die Kosten und die Marge im Griff zu behalten. Ja, die Umsatzprognosen für die kommenden Jahre sind für das Unternehmen berauschend und die Börse scheint generell wieder Gefallen an Batterie-Herstellern zu finden. Aber ob dies so eintrifft und so bleibt? Der Markt steht erst am Anfang. Da ist viel Spekulation.

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Akasol-Aktie (Tageschart): lehrbuchmäßige Aufwärtsbewegung

Akasol Aktie

Bildquelle: androm31 / pixelio.de
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