Plusvisionen

Deutsche Bank-Aktie // Boni, Verlust und Frust

OMG! Die Deutsche Bank schreibt 2017 einen Verlust von 735 Millionen Euro nach Steuern – und zahlt gleichzeitig an die Mitarbeiter Boni in einer Höhe von 2,2 Milliarden Euro. Wie geht das zusammen? Ist die Deutsche Bank nun etwa eine Beschäftigungsgesellschaft für Banker und kein Unternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht? Ist es Realitätsverlust oder eine schiefe Reminiszenz an eine glorreiche Vergangenheit? Als Aktionär (ich bin ein kleiner) hat man bei all diesen Varianten kein sonderlich gutes Gefühl, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Die Leistung und das Engagement der Mitarbeiter soll hier keinesfalls geschmälert werden, beides ist sicherlich sehr hoch, aber als Shareholder [der Ausdruck ist ja inzwischen verpönt] blickt man doch – gelegentlich – auf den Aktienkurs. Bei der Deutschen Bank stellt man dann fest: 2007 notierte das Papier noch bei rund 100 Euro. Zwischendurch ist es auf knapp neun Euro (September 2016) abgesunken und steht nun bei rund 13 Euro. Es wird klar, von den Stakeholdern hat wohl vor allem ein erlauchter Kreis von Empfängern einer individuellen variablen Vergütung profitiert.

Grundsätzlich sei ihnen das gegönnt [das hier soll keine Neiddebatte sein], aber als Aktionär würde man sich doch seinen Anteil wünschen. Gut, es gibt eine von 0,19 auf 0,11 Euro gekürzte Dividende, was aktuell einer Rendite von 0,8 Prozent entspricht.

„Wir bekräftigen unser Ziel, für das Jahr 2018 wieder einen Nettogewinn und eine wettbewerbsfähige Ausschüttung zu erreichen“, sagt der Vorstandsvorsitzende John Cryan. „Wir haben inzwischen die Grundlage dafür geschaffen, das Potenzial unserer Bank wieder auszuschöpfen.“

Solche Sätze wirken mittlerweile hohl. Sie wurden schon zu oft vorgetragen und schon zu oft gelesen. Allein es fehlt nach den Krisenjahren der Glaube. Führer war die Deutsche Bank auch Denkfabrik, die Zeichen setzte; heute scheint sie nur noch hinterher zu hecheln. Wird Bank und insbesondere die Deutsche Bank in Zukunft noch gebraucht? Wenn ja, wie? Wie reagiert das Haus auf die Digitalisierung? Welche neuen Wege schlägt sie an oder will sie das überhaupt? Antworten? Nein, zu vernehmen ist lautes Schweigen. Das verunsichert als Aktionär. Solange die Deutsche Bank nicht wieder als frisches Unternehmen mit fordernden Ideen wahrgenommen wird, solange dürfte auch der Aktienkurs dahindümpeln.

Wer von einem möglichen Seitwärtstrend der Deutschen Bank-Aktie profitiert möchte, könnte das mit einem Discount-Zertifikat tun. Beispiel: HW3H3U der HVB. Mit diesem Papier ist eine maximale Rendite von 8,8 (11,0 p.a.) Prozent möglich, wenn der Cap bei 12,00 Euro am 21. Dezember 2018 nicht unterschritten ist. Zudem gibt es einen Verlustpuffer (Discount gegenüber der Aktien) von 13,9 Prozent.

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Deutsche Bank-Aktie (Monatschart): Abwärtstrends

Deutsche Bank, Aktie, Chart

Bildquelle: Deutsche Bank [bearbeitet]
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