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Fresenius-Aktie // Belastbare Fakten oder ein vorsichtiger Ton?

Bildquelle: Fresenius

Dass sich Analysten mit Vorständen gelegentlich treffen, ist vor allem bei den Werten aus dem DAX keine Seltenheit. Allerdings werden dabei meist nur Sachverhalte erklärt und die Tatsachen vorgetragen, die zu den Zielen führten, die die Top-Manager sich für einen bestimmten Zeitraum auf die Fahnen schreiben. Anders dürfte es auch bei einem Treffen des JPMorgan-Analysten David Adlington mit Fresenius-Vorstandschef Stephan Sturm nicht gewesen sein. Denn sonst wären die Informationen, die Sturm an Adlington gab, melde- beziehungsweise ad-hoc-pflichtig gewesen.

Adlington sprachnach dem Treffen allerdings von einem Gespräch in einem „verhalten vorsichtigen Ton“. Weiter führte er aus, dass Sturm vor allem vorsichtig bei den Preisen im Segment Kabi und bei den Margen im spanischen Klinikgeschäft sei. Daraus folgerte Adlington, dass er in Spanien steigende Margen für unwahrscheinlich hielt, was wir nun wirklich nicht als meisterhafte Analyse einschätzen.

Diese Annahmen reichten aus, dass die Fresenius-Aktie (857560) am Dienstag an das Ende der 30-DAX-Werte rutschte und den technischen Widerstand an der 50-Euro-Marke aus den Augen verlor. Technisch ist das Chartbild nun im Eimer: Ein Rücksetzer in den Bereich zwischen 42 und 44 Euro wäre technisch keine Überraschung. Dem steht gegenüber, dass die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 und einer Dividenden-Rendite von knapp zwei Prozent durchaus attraktiv bewertet ist.

Zudem tummelt sich Fresenius bekanntlich im Gesundheitssektor, dem wir weiterhin enormes Wachstumspotenzial zubilligen. Dabei sind Fakten wie eine immer weiter steigende Lebenserwartung und ein zunehmendes Gesundheitsbewusstsein deutlich belastbarer als ein vorsichtiger Ton eines Vorstandschefs im Gespräch mit einem Analysten.

Wer trotzdem eher defensiv an den Basiswert herangehen will, der wirft einen Blick auf ein Bonus-Zertifikat mit Cap (HX87XA) mit Laufzeit bis 19. Juni 2020. Es wirft eine Bonus-Rendite von 6,8 Prozent (15,2 Prozent p.a.) ab, wenn die Barriere bei 36 Euro (Abstand: knapp 25 Prozent) nicht verletzt wird. Geschieht dies doch, dann tilgt der Emittent via Aktienlieferung im Verhältnis eins zu eins.

Fresenius-Aktie (Tageschart): Hürde bei 50 Euro scheint kurzfristig unüberschreitbar

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