Plusvisionen

Bayer-Aktie // Managers Werk und Teufels Beitrag

Bildquelle: Bayer, Aspirin

Große Übernahmen (Fusionen) brauchen immer auch ein Mission-Statement. Beim Zusammenschluss von Bayer und Monsanto ist das Advancing Together. Gemeinsam will man also voranschreiten. Mit der Bayer-Aktie geht es derzeit allerdings vor allem eins: rückwärts.

Zum Beispiel weil der Bayer-Konzern, nun vereint mit Monsanto, an einen (wahrscheinlich) wegen des Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat (Roundup) an Krebs erkannten Mann nun knapp 300 Millionen Dollar Entschädigung zahlen muss. 5.000 weitere solcher Klagen sind in den USA anhängig … Bayer könnte somit schon mal Milliardenrückstellungen bilden, aber Bayer hat Berufung angekündigt. An der Börse kommen solche Risiken/Unsicherheiten immer schlecht an. Das wird sich so schnell auch nicht ändern.

Erstaunlich ist auch der Zeitpunkt des Schadenersatzurteils. Kaum ist Monsanto sozusagen deutsch, verdonnert ein Geschworenengericht in Kalifornien Bayer zu Millionenzahlungen. Soll hier ein deutscher Konzern kleingemacht werden? Ist das ein Wirtschaftskrieg? Schon bei der Deutschen Bank wurde dieser Verdacht geäußert. Oder sind das alles nur wilde Verschwörungstheorien? Wahrscheinlich haben die gewitzten Amerikaner ihr zweifelhaftes Giftmischer-Unternehmen noch rechtzeitig an Stupid-German-Money losschlagen können. Chapeau!

Generell bleiben Mega-Übernahmen für die Anteilseigner zweifelhaft [Plusvisionen hat 2016 bereits ähnliches für Bayer vermutet]. Die Liste ist lang: Hoechst-Sanofi, Mannesmann-Vodafone, Allianz-Dresdner Bank, Commerzbank-Dresdner Bank, Deutsche Bank-Bankers Trust, Deutsche Bank-Morgan Grenfell, Daimler-Chrysler („Hochzeit im Himmel“) … In aller Regel handelte es sich dabei um gigantische Aktionärsgeldervermichtungsorgien. Indes wachsen die Konten von Anwälten, Beratern und das Ego von Vorständen. Bis Konzerne zusammenwachsen und eine eigene neue Kultur bilden vergehen Jahre, die Milliarden kosten. Synergien stellen sich, wenn überhaupt, nur spät ein.

Für Anleger heißt das: Vorsicht bei Konzern-Fusionen! Bei der Bayer-Aktie ist die Situation charttechnisch derzeit brisant (siehe Monatschart unten). Hält die Unterstützungslinie bei rund 83 Euro nicht, dann könnte es zunächst weiter abwärts gehen bis auf 67 Euro und dann auf 60 Euro.

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Bayer-Aktie (Monatschart): hält die Unterstützung?

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Bildquelle: Bayer
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