Plusvisionen

Bayer-Aktie // Scharfer Comeback-Kurs

Bildquelle: Bayer, Aspirin

Die 2018 abgeschlossene Monsanto-Übernahme kostete Bayer satte 66 Milliarden US-Dollar. Sie war der Anfang einer rasanten Aktien-Talfahrt, da Monsanto in seinem Unkrautvernichter Roundup den möglicherweise krebserregenden Wirkstoff Glyphosat verwendet. Dies sorgte für milliardenschwere Klagen, die noch immer nicht abgeschlossen sind. Trotzdem steigt die Bayer-Aktie (BAY001) seit geraumer Zeit. Dafür gibt es handfeste Gründe.

Denn der Pharmakonzern kann für neue Wirkstoffe sehr positive Prognosen abgegeben, die die mittelfristig wegbrechenden Erlöse (Grund: Auslaufen des Patentschutzes) aus den Verkaufsschlagern Xarelto und Eylea mehr als ausgeglichen können. So sollen es vier neue Medikamente in Summe auf einen Umsatz von mehr als zwölf Milliarden Euro bringen.

Zudem wurde bekannt, dass der Inclusive Capital Partners-Fonds des aktivistischen US-Investors Jeff Ubben rund 8,2 Millionen Bayer-Aktien gekauft hat, was 0,83 Prozent alle ausstehenden Papiere entspricht. Damit ist Ubben nach dem Singapur-Staatsfonds Temasek (rund drei Prozent) wohl der größte Aktionär geworden. Marktkenner gehen nun davon aus, dass der US-Investor aktiv auf das Bayer-Management zugeht und auf Aufspaltung des Konzerns drängt, wie dies schon der ebenfalls als aktivistisch geltende Investor Elliott Investment gefordert hatte.

Gut möglich, dass auch die Kritik an Bayer-Chef Werner Baumann weiter zunimmt und er frühzeitig seinen Hut nimmt, also vor dem Vertragsende im Frühjahr 2024. Auch diese Forderung gibt es schon seit vielen Jahren, denn Baumann ist hauptverantwortlich für das Monsanto-Desaster und gilt als Verweigerer einer Aufspaltung. Auch die Fundamentalbewertung spricht derzeit für die Bayer-Aktie (BAY001), die mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von neun und einer Dividenden-Rendite von knapp vier Prozent attraktiv bewertet ist. Charttechnisch ist zudem ein steiler Aufwärtstrend intakt.

Doch es gibt auch Risiken: Zunächst drohen weitere Milliarden-Probleme im Zusammenhang mit Monsanto. Zudem gibt es die Konjunktursorgen, die operativ schnell zu rückläufigen Gewinnen führen können. Und schließlich sind die oben genannten Positiv-Fakten schon bekannt und damit auch zumindest zu großen Teilen mit den jüngsten Kursgewinnen in den Kurs eingearbeitet worden. Mit Blick auf die hohe Dividenden-Rendite bleibt die Aktie aber für Langfristanleger durchaus weiter interessant.

Eine rabattierte Einstiegsmöglichkeit bietet auch ein Discount-Zertifikat (SH2EVZ) mit Cap bei 58 Euro und Laufzeit bis zum 17. März 2023. Geht die Aktie über dem Cap bei 58 Euro über die Ziellinie, erhält der Anleger 58 Euro ausbezahlt, woraus sich aktuell eine Maximalrendite von 5,2 Prozent (27,4 Prozent p.a.) ergibt. Verweilt der Basiswert am Laufzeitende unter die 58er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 55,14 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht.

Als aussichtsreich stufen wir zudem ein kurzlaufendes Reverse Bonus-Zertifikat (GZ2PEQ), was sich allerdings nur für Anleger eignet, die über Billig-Broker handeln. Es bringt zwar nur eine Bonus-Rendite von 2,3 Prozent oder hochgerechneten 21,6 Prozent p.a., dafür wird schon am 17. Februar, also in 35 Tagen, abgerechnet. Ist die bei 68 Euro (Abstand: rund 18 Prozent) platzierte Schwelle bis dahin nicht überschritten, wird das Zertifikat zum Höchstbetrag von 62 Euro getilgt. Gelingt dies nicht, dann drohen Anlegern Verluste, da die Kursgewinne der Aktie in Verluste beim Zertifikat gewandelt werden.

Bayer-Aktie (Tageschart): im Höhenflug, über die 200-Tage-Linie

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Bildquelle: Bayer, Chartquelle: stock3.com
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