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Carl Zeiss Meditec-Aktie // Mehr als eine technische Gegenbewegung?

Bildquelle: Carl Zeiss Meditec

Traurig stimmt Anleger ein Blick auf den Chart von Carl Zeiss Meditec (531370). Denn die Aktie sank vom Hoch aus dem Herbst 2021 bei 202,00 Euro bis auf ein Zwischentief bei 72,60 Euro, welches Ende Oktober 2023 erreicht worden war. Zuletzt erholte sich der Technologiewert aber wieder etwas, wozu nicht nur die verbesserte Marktstimmung beigetragen hat, sondern auch harter Fakten aus dem Unternehmen.

So hat der Medizintechnikkonzern im Geschäftsjahr 2022/23, welches zum 30. September endete, den Umsatz um 9,8 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel hingegen um 12,3 Prozent auf rund 348,0 Millionen Euro, womit die Ebit-Marge von 20,9 auf 16,7 Prozent abrutschte.

Damit verfehlte das Unternehmen allerding auch den unteren Rand der Guidance für die Ebit-Marge, die bei 17,0 bis 20,0 Prozent lag. Vorstandschef Markus Weber verwies auf die zunehmende wirtschaftliche Abschwächung, betonte aber auch, dass Carl Zeiss Meditec Marktanteile in beiden strategischen Geschäftsbereichen weiter ausbauen konnte. Zudem hob er auf signifikante Investments in zukünftiges Wachstum hervor, insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung.

Daher blickt der Firmenchef grundsätzlich positiv auf das laufende Geschäftsjahr, verwies aber auf die zunehmenden makroökonomischen und politischen Unsicherheitsfaktoren. So geht er zwar von einem Wachstum im Rahmen des Marktwachstums aus, was aber unter den Wachstumswerten des Vorjahres liegen wird, da insbesondere das China-Geschäft etwas nachlassen dürfte.

Beim Ebit erwartet Weber hingegen Werte auf Vorjahresniveau. Mittelfristig soll die Ebit-Marge aber weiter auf einem Niveau oberhalb von 20,0 Prozent liegen. Diese Aussagen sind wohl hauptverantwortlich, dass die Aktie sich am heutigen Dienstag um rund sechs Prozent in den Bereich um 93,00 Euro verbesserte.

Damit hat sich die Charttechnik deutlich verbessert, da der steile Abwärtstrend endgültig gebrochen ist. Die ungewöhnlich geringen Wachstumserwartungen stimmen uns mittelfristig aber eher vorsichtig, zumal der Wert mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 30 kein Schnäppchen ist. Und auch die Dividenden-Rendite von rund einem Prozent ist kein klares Kaufargument. Somit eignet sich der Titel aktuell eher für Kurzfristanleger, die auf die Fortsetzung der technischen Erholung setzen.

Langfristanleger greifen hingegen eher zu einem Discount-Zertifikat (SV71WU), welches eine günstigere Kaufgelegenheit bietet. Unser Favorit ist ein Discounter mit Cap bei 90 Euro und Laufzeit bis zum 21. Juni 2024. Geht die Aktie über dem Cap bei 90 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 9,5 Prozent (17,4 Prozent p.a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 90er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 82,23 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht.

Carl Zeiss Meditec-Aktie (Tageschart): Erholung läuft

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Bildquelle: Carl Zeiss Meditec, Chartquelle: stock3.com
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