Plusvisionen

Manz-Aktie // Solar- und Batterie-Fantasie

Die Aktionäre von Manz sind Kummer gewohnt: Die Aktie fällt nun schon seit Mai 2015. Dabei sollte Anleger meinen, dass die Gewinne des Hightech-Maschinenbauers Manz durch die Decke gehen, angesichts der Geschäftsfelder Solar, Energiespeicher und Elektronik. Doch nichts dergleichen.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres lief ein Betriebsverlust (Ebit) von 7,7 Millionen Euro auf (Ergebnis je Aktie von minus 1,44 Euro). Der Umsatz ging um 6,5 Prozent zurück. Für das Geschäftsjahr erwartet Man nun einen Betriebsverlust (Ebit) im oberen einstelligen Millionenbereich. Bis zu dieser Gewinnwarnung (11. November) war Manz von einer niedrigen, einstelligen, positiven Ebit-Marge ausgegangen.

Begründet wird der Umsatzrückgang durch Projektverzögerungen auf Kundenseite im Solarbereich und fehlender Großinvestitionen der Elektromobilitätsbranche in den Aufbau einer europäischen Batterieproduktion, wie CFO Manfred Hochleitner auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) am 10. Dezember 2019 erklärt.

Was die chinesische Solarfabrik (CIGS-Dünnschicht-Technologie – CIGS steht dabei für Copper, Indium, Gallium und diSelenide) so ist die Halle, in die Manz seine Maschinen bauen soll nun fertig. Der Umsatz ist somit nicht verloren, sondern schiebt sich in 2020.

Im Bereich Elektromobilität fehlt es (in Europa) noch an Fahrzeugen, doch wird das etwas ausgeglichen durch die Nachfrage nach Batterien (und die entsprechenden Maschinen diese zu produzieren) beispielsweise für Kopfhörer.

Die Segmente Elektronik und Service litten doch stark unter dem Handelskrieg zwischen den USA und China. Teilweise mussten Fabriken stillgelegt werden. Für 2020 liegt aber schon ein Auftrag mit einem Volumen von 14 Millionen Euro eines taiwanesischen Flachbildschirmherstellers für 2020 vor.

Überhaupt zeichnet sich bei Manz ein positiver Trend ab: So gibt es einen Folgeauftrag über knapp 20 Millionen Euro eines weltweit führenden Batterieherstellers und ein Auftrag eines amerikanischen Batterieherstellers ebenfalls über 20 Millionen Euro, beide aus dem Bereich Consumer Electronics. Anleger können erahnen welche Potenziale in den Segmenten Konsumelektronik und Energiespeicher bei Manz schlummern, bei einem Auftragsvolumen von rund 75 Millionen Euro in den Büchern.

Die Börse scheint von diesen Aussichten durchaus inspiriert zu sein: Die Manz-Aktie hat sich nach der Bodenbildung zwischen August und November nun wieder für einen Anstieg entschieden. Dabei wurde der Widerstand bei 19,50 Euro, die 200-Tage-Durchschnittslinie und der kurzfristige Abwärtstrend überschritten (siehe Tageschart unten). Das geht sich sehr gut an – und macht Hoffnung auf mehr.

Auch als Substanzwert könnte Manz mit einem Eigenkapital von 140 Millionen Euro bei einem Marktwert von aktuell 173 Millionen Euro interessant sein, wenn Manz auch wachsen würden.

Mutige Börsianer könnten den Einstieg bei Manz und die damit verbundene Spekulation auf einen Turnaround wagen. Charttechnisch ist ein kurzfristiger Rücksetzer auf die Ausbruchslinie bei 20/21 Euro denkbar.

Manz-Aktie (Tageschart): erst Bodenbildung, dann dynamischer Anstieg

Manz Aktie

Bildquelle: Manz
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