Plusvisionen

Eon / RWE Aktien // Short-Seller nehmt Abschied!

Short-Seller aufgemerkt! Die Politik hat entschieden. Die Versorger Eon und RWE sollen/dürfen nicht pleite gehen. Darauf hatte ja so Mancher am Markt spekuliert und die Kurse der Energieunternehmen immer weiter nach unten getrieben. Die Politik wollte diesem Treiben offenbar nicht länger zusehen. Deshalb gab es jetzt ein quasi-amtlicher Verlautbarung: Die Rücklagen für die Verschrottung der Kernkraftwerke in Deutschland und die Endlagerung reichen aus. 38,3 Milliarden habe die Versorger dafür auf der hohen Kante. Eon allein 16,6 Milliarden Euro und RWE 10,4 Milliarden Euro.

Die wahrscheinlichen Kosten für die Stilllegung und den Rückbau der 23 Kernkraftwerke liegen laut Gutachten bei 19,7 Milliarden Euro. Hinzu kommen noch Behälter und Transport (9,9 Milliarden Euro), Zwischenlagerung (5,8), Entlager Schacht Konrad (3,8) und HAW-endlager (8,3), was zusammen 47,5 Milliarden Euro macht. Die Lücke sei nicht allzu groß und außerdem fallen die Kosten erst in Zukunft an.

„Die Vermögenswerte der Unternehmen decken in Summe die Finanzierung des Rückbaus der Kernkraftwerke und der Entsorgung der radioaktiven Abfälle ab“, verkündet Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel.

Vielleicht müssen die Versorger noch den ein oder anderen Vermögensteil verkaufen.

Vom Tisch scheint die Extremrechnung der Gutachter (niedrige Zinsen und Kostensteigerungen), die zu einem Rückstellungsbetrag von 77 Milliarden Euro geführt hätte. Alles unwahrscheinlich (wir kennen das ja vom BER) und letztlich sei genügend Substanz da, so scheint nun das Motto zu sein. Und falls doch etwas fehle, gibt es schließlich noch den Steuerzahler und den Stromkunden.

Die Baisse-Spekulation bei Eon und RWE dürfte damit beendet sein (Plusvisionen hatte hier schon über die finale Phase geschrieben). Das heißt allerdings nicht, dass es mit den Versorger-Aktien weiter stramm nach oben gehen muss. Auch wenn nun das Stilllegungsgeldloch geschlossen ist (Chapeau für die gute Lobbyarbeit!), dann bleibt bei den Versorgern doch noch die Unsicherheit über das künftige Geschäftsmodell. Witwen- und Waisenpapiere sind Eon und RWE längst nicht mehr.

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Bildquelle: Mario Heinemann  / pixelio.de
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