Plusvisionen

Ströer-Aktie // Ein neuer Investor als Kurstreiber

Bildquelle: Ströer

Das sieht auf den ersten Blick nach Friede, Freude, Eierkuchen aus: Beim Außenvermarkter Ströer läuft das Geschäft prima. So berichteten die Kölner am gestrigen Mittwoch, dass das Ergebnis im abgeschlossenen Jahr 2021 am oberen Ende der Prognose liegen wird. Nachdem das Management bislang beim bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) einen Wert zwischen 490 und 510 Millionen Euro erwartet hatte, dürften es nun also nun mehr als 500 Millionen Euro geworden sein. Daher zog die Stöhr-Aktie (749399) gestern in der Spitze rund fünf Prozent an und setzt die Erholung auch am heutigen Donnerstag fort.

Zum Umsatzziel von rund 1,6 Milliarden Euro gab es aber noch keine neuen Nachrichten. Dies dürfte aber auch übertroffen sein, denn das Management berichtete bereits von einem Umsatzsprung in der Sparte für digitale Außenwerbung. Hier soll es im vierten Quartal Zuwächse von mehr als 50 Prozent gegeben haben.

Spannend dabei ist, dass Ströer eigentlich erst für den 3. März vorläufige Daten an die Öffentlichkeit bringen wollte und den Geschäftsbericht für den 30. März angekündigt hat. Ein Grund für die frühzeitige Mitteilung könnte an einer Mitteilung vom Dienstagabend liegen. Demnach hat der als aktivistischer Aktionär bekannte US-Investor Valueact seinen Anteil an Ströer auf 11,42 Prozent aufgestockt und damit gegenüber der vorherigen Mitteilung quasi verdoppelt, die er seit März 2021 aufgebaut hat.

Mit den guten Nachrichten und dem damit verbundenen Kursgewinnen dürfte es für Valueact, die unter anderem einst bei Microsoft aktiv geworden sind, nun teurer werden, weitere Anteile am Markt einzusammeln. Ob der US-Investor überhaupt operativ mitreden will, bleibt abzuwarten. Als wahrscheinlicher stufen wir ein, dass es sich um ein klassisches Aktieninvestment handelt, da man dem Unternehmen in den kommenden Jahren viel zutraut. Denn auch eine Komplettübernahme scheint eher unwahrscheinlich, da Mitvorstand Udo Müller sowie Firmengründer Dirk Ströer zusammen knapp 40 Prozent halten und mit der Allianz (rund zehn Prozent) ein weiterer Ankerinvestor vorhanden ist.

Für Langfristanleger kann es aber trotzdem eine gute Idee sein, sich einige Stücke jetzt ins Depot zu legen. Denn mögliche weitere Zukäufe von Valueact und gute Ergebnisse, sowie eine attraktive Fundamentalbewertung (Kurs-Gewinn-Verhältnis: 15; Dividenden-Rendite: mehr als drei Prozent) deuten auf weiter steigende Kurse bei der Ströer-Aktie (749399) hin.

Ströer-Aktie (Tageschart): Unterstützung bei 66 Euro ist zurückerobert

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Bildquelle: Ströer, Chartquelle: Guidants.com
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