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BASF // Schock-Gewinnwarnung – Aktie ohne Halt?

Bildquelle: BASF SE

Das sind heftige Zahlen, die von der BASF veröffentlicht werden: Im zweiten Quartal liegt der Betriebsgewinn (Ebit vor Sondereinflüssen, vorläufig) mit einer Milliarde Euro um 47(!) Prozent unter dem Vorjahreswert. Auf das Jahr gesehen soll eben dieses Ebit wohl um 30 Prozent sinken. Bislang war von einem Rückgang von bis zu zehn Prozent ausgegangen.

Nun hat sich schon ein deutlicheres Minus angedeutet, aber 30 Prozent … Die BASF begründet das mit der schwachen Weltkonjunktur und insbesondere mit einer stockenden Nachfrage aus der Automobilbranche.

Zwei Möglichkeiten: Entweder kommen bei der BASF noch einige hausgemachte Probleme dazu oder um die Autoindustrie ist es schlechter bestellt als gedacht [Fuchs Petrolub hat auch gewarnt, hier], denn der Einbruch im zweiten Quartal ist doch ungewöhnlich heftig. Die Börse ist auch entsprechend pikiert und stuft die Aktie um rund fünf Prozent zurück – wer weiß, was noch kommt, da die BASF-Begründung doch etwas schwach und ausweichend klingt.

Fundamental wird es nun – wie das in solchen Fällen meist ist – zu Downgrades kommen, in deren Sog es die Aktie nochmals weiter nach unten ziehen könnte. Charttechnisch finden sich die nächsten Auffanglinie bei 59 und 56 Euro. Hielte die Barriere bei 56 Euro nicht, müsste mit Kursen von 49/50 Euro gerechnet werden und darunter mit Notierungen bei 42 Euro.

Die Börse hat sicher schon einige möglichen Risiken im vergangenen und in diesem Jahr abgearbeitet, auch wenn die aktuelle Gewinnwarnung eine neue Qualität hat. Wird für das laufende Jahr von einem Gewinn je Aktie von 3,90 Euro (5,12 Euro im Jahr 2018) ausgegangen, würde sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von gut 15 errechnen.

Für die BASF-Aktie wäre das durchaus üppig und die Börse müsste noch weitere Risikovorsorge betreiben. Bei einem unterstellen fairen KGV von elf, ergäbe sich bei diesem geschätzten Gewinn je Aktie ein Kursziel von 43 Euro. Aber so schlimm muss es nicht kommen und noch halten auch die charttechnischen Unterstützungslinien.

Ein Discount-Zertifikat (Beispiel: CJ2UYY) ermöglicht einen Einstieg mit einem Rabatt von aktuell 9,8 Prozent. Notiert die Aktie am 20. Dezember 2019 über dem Cap von 56 Euro ist eine Seitwärtsrendite von 3,5 Prozent möglich. Unter 54,10 Euro (Verlustschwelle) könnten sich Anleger die BASF-Aktie ausliefern lassen und wären dann zu eben diesem Kurs eingestiegen.

BASF-Aktie (Monatschart): noch sind wichtige Unterstützungslinien nicht unterschritten

BASF Aktie

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