Plusvisionen

Elumeo-Aktie // Viel Schmuck und eine Zusatz-Fantasie

Bildquelle: Elumeo

Das kann sich sehen lassen: Elumeo legte heute vorläufige 2021er-Zahlen vor, wonach der Umsatz um rund 20 Prozent auf 50,7 Millionen Euro anzog. Beim operativen Ergebnis (Ebit) kam es gar zu einem Sprung von 0,9 Millionen auf 4,9 Millionen Euro. Damit lag der Spezialist für den Vertrieb von hochwertigen Edelsteinschmuck am oberen Ende der eigenen Guidance. Als Belohnung läuft die Elumeo-Aktie (A11Q05) bis zum Freitag-Nachmittag (8. April 2022) um rund 15 Prozent nach oben, nachdem der Nebenwert in den vergangenen Wochen nicht unbedingt zu den Lieblingen der Börsianer gehört hatte.

Das hatte auch handfeste Gründe, denn Titel, deren Geschäftsmodell starken E-Commerce-Bezug haben, wurden vom Markt abgestraft. Waren es zunächst die steigenden Zinsen, die in den Bewertungsmodellen der Analysten für niedrigere Kursziele sorgten, folgte mit dem russischen Einmarsch in der Ukraine ein weiterer negativer Aspekt, der auf die Kauflaune drückte, neben Rohstoffpreisen, die massiv nach oben ziehen.

Derlei Belastungsfaktoren gab es 2021 nicht, vielmehr sorgte die eingeschränkte Reisetätigkeit dafür, dass die Kunden ihr Geld eher in Schmuck investierten. Genau hier liegt nun eine Gefahr für das laufende Geschäftsjahr, nachdem viele Corona-Beschränkungen aufgehoben sind.

Dies und die Ukraine-Unsicherheiten sorgen derzeit für eine gewisse Kaufzurückhaltung. Auch deshalb will sich der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Wolfgang Boyé, mit der Prognose für 2022 noch etwas Zeit lassen und erst zum Monatsende mit der Bilanzvorlage Details bekanntgeben.

So viel schon mal: Das Wachstum werde weitergehen, wie uns Boyé im Plusvisionen-Gespräch bestätigte, schließlich habe sich das Geschäftsmodell des Direktvertriebs von Schmuck als gut und profitabel erwiesen:

„Großes Wachstumspotential besitzen wir dank der Internationalisierung, die wir kontinuierlich vorantreiben. Gleichzeitig ist das Thema E-Commerce dauerhaft auf dem Vormarsch, wovon wir ohnehin profitieren.“

Ein Zukunftsprojekt liegt Boyé besonders am Herzen, weshalb er auch die operative Konzernführung an seinen Kollegen Florian Spatz abgeben wird, obwohl er weiter Vorsitzender des Verwaltungsrats bleibt. Sein Fokus soll künftig der KI-gesteuerte Videoshopping-App Jooli [Plusvisionen hatte auch HIER berichtet], die auf Bewegbilder und Entertainment setzt, gelten.

Der Start von Jooli erfolgte bereits auf dem deutschen und dem indischen Markt, bald werde die USA folgen. Bis März 2022 gelang es bereits mehr als 100 Kanäle aufzuspielen. Dabei stellen Anbieter von Schmuck, Kosmetika, Kleidung, Taschen und Uhren ihre Produkte per Kurzvideo auf der Plattform vor – und bei jedem Kauf klingelt auch bei Jooli die Kasse, da eine kleine Provision anfällt. Boyé sieht hier enormes Potenzial:

„Jooli kann Elumeo in eine andere Dimension führen, die sehr weit über den klassischen Schmuck-Verkauf hinausgeht“.

Noch ist Jooli allerdings ein Zukunftsprojekt, das mit Investitionen von rund einer Million Euro pro Jahr angeschoben werden muss, was zweifellos auf die Gesamtrendite drückt. Doch langfristig stehen die Erfolgschancen gut, wenngleich aktuell kaum kalkulierbar ist, wann positive Deckungsbeiträge erreicht werden. Die Finanzierung dürfte kein Problem, sie kann Elumeo in den kommenden Jahren problemlos aus dem laufenden Cash-flow stemmen.

In der Marktkapitalisierung von Elumeo von zurzeit 35 Millionen Euro sind die Chancen des Unternehmens noch nicht abgebildet. Dies zeigt auch das 2022er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13. Keine Überraschung also, dass die Analysten von Baader Research ein Kursziel von stattlichen elf Euro nennen. Mit Blick auf die geringen Handelsumsätze sollten langfristig orientierte Anleger aber nur mit engen Limits ordern.

Elumeo-Aktie (Tageschart): Gute News sorgen für eine Erholung

Elumeo, Chart, Aktie

Bildquelle: Elumeo SE, Chartquelle: Guidants.com
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