Mitte Februar hatten wir uns zuletzt mit Gerresheimer beschäftigt, nachdem der Verpackungsspezialist die 2021er-Zahlen vorgelegt hatte. Damals notierte die Gerresheimer-Aktie (A0LD6E) bei knapp 74 Euro [HIER klicken]. Anschließend rutschte der Wert allerdings kräftig ab, was vor allem den Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine zu tun hatte. Bis auf 53,45 Euro ging es nach unten. Aktuell bewegt sich das Papier aber schon wieder über der 70-Euro-Marke, nachdem der Vorstand die Prognose für das Gesamtjahr überraschend erhöht hat.
Das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres lief sehr gut. Bei einem Wachstum von 22,5 Prozent erreichte der Umsatz 371 Millionen Euro. Das organische Wachstum betrug dabei 19,1 Prozent. Alle Geschäftsbereiche wuchsen zweistellig, wozu aber auch Preissteigerungen maßgeblich beitrugen. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) sprang auf 62 Millionen Euro, was einem Plus gegenüber dem Q1 des Jahres 2021 von 14,4 Prozent entspricht.
Vorstandschef Dietmar Siemssen sieht den Konzern daher auf einem guten Weg, ein weiteres Rekordjahr zu erreichen. Mit Blick auf den hohen Auftragsbestand und einer weiter steigenden Nachfrage nach bestehenden und neuen Produkten und Lösungen erhöhte er die Guidance für 2022. So soll das organische Umsatzwachstum nun prozentual zweistellig ausfallen. Vorher sprach Siemssen nur von einem Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich.
Auf der Gewinnseite blieb die Prognose aber unverändert: Hier soll das Ebitda organisch im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen, wobei eine steigende Profitabilität sehr wünschenswert wäre. Mit Blick auf die Fundamentalbewertung ist der Wert allerdings auch nach der jüngsten Kurserholung noch immer attraktiv: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei niedrigen 14 und die Dividenden-Rendite erreicht 1,9 Prozent erreicht. Wir erneuern daher unsere Empfehlung, Gerresheimer limitiert im Bereich um 70 Euro zu kaufen.
Gefallen kann aber auch weiterhin das bereits vorgestellte Discount-Zertifikat (KE9R8J) mit Laufzeit bis zum 15. Juni 2022 [HIER klicken]. Geht die Aktie unter dem Cap bei 70 Euro durchs Ziel, wandert pro Zertifikat eine Aktie ins Depot des Zertifikate-Käufers. Er hat die Gerresheimer-Aktie dann zu 65,64 Euro einstehen, was dem aktuellen Zertifikate-Preis entspricht. Sofern Gerresheimer zur Fälligkeit über 70 Euro notiert, ist dies aber erneut kein Beinbruch. Denn dann tilgt der Emittent mit 70 Euro in Cash, woraus sich eine ansehnliche Trostrendite von 6,6 Prozent (32,7 Prozent p.a.) ergibt.
Gerresheimer-Aktie: schnelle Erholung nach der Ukraine-Schwäche
