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Steinhoff Aktie // Tote Aktie für Zocker

Bildquelle: Steinhoff

Wenn die Börse etwas gar nicht leiden kann, dann sind es frisierte Bilanzen. Drastisch bestraft wird, wenn die Quartalsberichte rosig ausfallen und sich hinterher so manches (vieles) als laues Lüftchen herausstellt. Nun hat Steinhoff, der Mutterkonzern von Pocco und nach Ikea größter Möbelhändler in Europa, ein Problem. Es gibt wohl „Unregelmäßigkeiten“. CEO Markus Jooste ist dann schon mal weg. Die Veröffentlichung der Zahlen ist auf eine unbestimmten Zeitpunkt verschoben.

Öööögh! Ööööögh! Ööööögh! Das Mutterschiff wird in wenigen Augenblicken gesprengt. Gehen sie von Bord! Die Aktie fällt (aktuell) um rund 70 Prozent und dampft so den Unternehmenswert von 12,7 auf nun 3,9 Milliarden Euro ein. Angemerkt sei, dass es sich bei Steinhoff um einen Wert im MDAX handelt und nicht etwa in einem nachrangigen Börsensegment.

Die Aktienkultur, die hierzulande ohnehin nicht sonderlich gut ausgeprägt ist, leidet natürlich unter solchen Scheinriesen, die bei näherer Betrachtung immer kleiner werden. Die Steinhoff-Aktie ist tot, zumindest für Anleger. Sie dürfte nun zu einem Tummelplatz für Zocker werden, die es lieben mit Penny-Stocks zu jonglieren.

Investoren sollten sich auch nicht von einer sagenhaften Dividenden-Rendite blenden lassen, da diese angesichts des wackligen Zahlenwerks nicht viel wert sein dürfte. Steinhoff ist erst seit zwei Jahren an der deutschen Börse und nun kann selbst eine Insolvenz, die am Markt schon gehandelt wird, nicht ausgeschlossen werden. Erinnert sei an den Leuchtenhersteller Hess, bei dem kurz nach dem Börsengang Bilanzmanipulationen bekannt wurden, die dann in die Pleite führten.

Update von 7. Dezember 2017: Der Ausverkauf geht weiter. Das Vertrauen ist dahin.

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Steinhoff-Aktie (Tageschart): Börse handelt die Pleite

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