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Lufthansa-Aktie // Warum sollte es aufwärts gehen?

Bildquelle: Lufthansa, Airbus A320neo, D-AINA, A320-200

Schlimmer geht’s nimmer – oder vielleicht doch? Wirklich Vorhersehbar ist derzeit nicht, wie es bei der Lufthansa weitergeht. Fest steht aber, dass die Pandemie den Konzern schon längst in die Insolvenz geführt hätte, wenn es nicht staatliche Hilfen und reichlich Geld gegeben hätte. Dies zeigen auch die Zahlen der ersten neun Monate: Unter dem Strich steht ein Verlust von 5,6 Milliarden Euro, bei einem Umsatz von elf Milliarden Euro.

Im vergangenen Geschäftsjahr stand zu dieser Zeit ein Umsatz von 27,5 Milliarden Euro und ein Konzerngewinn von rund einer Milliarde Euro. Allein im dritten Quartal stand ein Minus von zwei Milliarden Euro, da die Kranich-Airline Abschreibungen auf nicht mehr benötigte Jets und Kerosin-Kontrakte vornehmen musste.

Wichtig wäre es nun den monatlichen Abfluss von Barmitteln zu reduzieren. Maximal 350 Millionen Euro will die Verwaltung nun verbrennen. Im Top waren es bis zu 500 Millionen. Mit Blick auf aktuell noch vorhandene liquide Mittel von 4,2 Milliarden Euro, einen operativen Cash-flow von minus 1,6 Milliarden Euro (erste neun Monate) und einem freien Cash-flow von minus 2,6 Milliarden Euro ist absehbar, dass das Geld nur noch einige Monate ausreicht.

Eine Trendwende bei der Liquidität ist aber frühestens möglich, wenn die Pandemie soweit unter Kontrolle ist, dass der Flugverkehr langsam wieder erwacht. Doch auch dann sind echte schwarze Zahlen noch meilenweit entfernt, denn nach Corona wird die Flugwelt wahrscheinlich neu erfunden werden müssen.

Wir gehen daher davon aus, dass ein Direktinvestment in die Lufthansa-Aktie (823212) derzeit wenig aussichtsreich ist, zumal der Konzern noch immer mit 4,5 Milliarden Euro am Kapitalmarkt bewertet wird und – wenn es wirklich irgendwann wieder Gewinne gibt – auch der Staat seine Gelder zurückfordert.

Schon nahezu erstaunlich ist, dass die Aktie sind in den vergangenen Wochen recht stabil im Bereich zwischen sieben und acht Euro bewegte. Wir halten allerdings einen neuen Test des September-Tiefs bei 6,85 Euro für realistischer und raten vom Aktienkauf ab.

Wer eher kurzfristig auf Renditejagd gehen will, der wirft einen Blick auf ein Reverse Bonus-Zertifikat (HR1RUS). Es bringt maximal 9 Prozent (64 Prozent p.a.), wenn die Lufthansa-Aktie bis zum 18. Dezember nicht über die Barriere bei 9,25 Euro klettert.

Erweist sich der aktuell rund 24-Prozent-Puffer überraschend als nicht ausreichend, dann tilgt der Emittent in Cash, wobei sich Kursgewinne der Aktie dann in Verluste beim Zertifikat wandeln. Der Barriere-Bruch sollte daher in jedem Fall vermieden werden, weshalb wir zum Glattstellen der Position raten, wenn die Aktie an die 9-Euro-Marke herangelaufen ist.

Lufthansa-Aktie: Stabilisierungsversuche zwischen sieben und acht Euro

Lufthansa, Chart, Aktie
Bildquelle: Lufthansa, Airbus A320neo, D-AINA, A320-200
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