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Norma-Aktie // Noch lange nicht ausgereizt

Bildquelle: Norma Group

Die Krise der Automobilbauer hatte den Kurs der Norma Group (A1H8BV) unter Druck gebracht. Inzwischen zeigt sich aber, dass der Verbindungstechnik-Spezialist operativ auf Kurs liegt. Die jüngsten Kursgewinne verursachten aber Übernahmespekulationen. Dabei scheint die Aktie aber nicht ausgereizt zu sein, da das Rekordhoch noch in weiter Ferne ist.

Norma gehört im Bereich der Verbindungstechnik zu den weltweit führenden Anbietern mit Kunden in über 100 Ländern. Eigentlich kommt die Nachfrage aus nahezu allen Branchen, da die Erzeugnisse in Fahrzeugen, Schiffen, Zügen, Flugzeugen, Hausgeräten, Motoren, Rohrleitungen und pharmazeutischen sowie biotechnologischen Anwendungen zu finden sind. Allerdings sind die Autobauer der wichtigste Kundenkreis. Daher stammt das Rekordhoch bei 70,15 Euro aus dem Jahr 2018. Anschließend sorgte erst die Autobauer-Krise, dann Corona und zuletzt Lieferketten-Problematik sowie der Ukraine-Krieg für Probleme und Ängste.

Als dann im Spätsommer auch noch bekannt wurde, dass der langjährige Vorstandschef Michael Schneider seinen Vertrag nicht verlängern wird und ein halbes Jahr vor dem Ende seines bis zum 30. Juni 2023 laufenden Vertrages aus dem Unternehmen ausscheidet, sank das Papier im September bis auf ein Zwischentief bei 13,15 Euro. Dies entsprach dem niedrigsten Niveau seit dem Jahr 2011, als die erste Euphorie nach dem wenige Monate vorher erfolgten Börsengang verflogen war.

Inzwischen hat sich aber das Chartbild aufgehellt, da der Titel seinen seit Mitte 2021 laufenden Abwärtstrend längst gebrochen hat. Dazu hat auch beigetragen, dass auf dem Chefposten inzwischen das Aufsichtsratsmitglied Miguel Àngel López Borrego Platz genommen hat. Er wird als Interims-Vorstandschef maximal bis zum 31. Dezember 2023 das Unternehmen führen. Dies sorgt zunächst für Ruhe und Kontinuität, bis ein endgültiger Schneider-Nachfolger gefunden wird. Dies soll zudem bereits bis zum Sommer erfolgt sein.

Aber auch die starke operative Entwicklung im Jahr 2022 überzeugte. Der Umsatz stieg lt. vorläufigen Zahlen um ca. 14 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank zwar um 13 Prozent auf 99 Millionen Euro, lag aber klar über den Analysten-Erwartungen. Dies zeigt, dass es dem Unternehmen gelungen ist, die steigenden Kosten über höhere Preise an die Kunden weiterzugeben. Hoffnung macht zudem ein gut gefülltes Auftragsbuch.

Für den jüngsten Kurssprung waren aber Übernahmegerüchte verantwortlich. So soll die Verwaltung gleich mehrere Angebote, unter anderem von Carlyle, PAI Partners und Triton, abgelehnt haben, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg erfahren haben will. Dabei genügt ein Blick auf den Mittelfristchart, dass für einen Großteil der Aktionäre eine Übernahme auf diesem Kursniveau noch keinen Gewinn bringen würde. Zudem ist der Titel (A1H8BV) mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp sieben fundamental weiter sehr günstig. Daher können Langfristanleger auch jetzt noch auf den neuen Aufwärtstrend aufspringen.

Norma Group-Aktie (Tageschart): noch steht der Aufwärtstrend am Anfang

NORMA

Bildquelle: Norma; Chartquelle: stock3.com
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