Ja, so ein Kursrückgang an der Börse, ganz allgemein, kennt wenig Freund, aber dafür viel Feind, wenn das so formuliert werden kann. Will heißen: Beim Räumen/Aufräumen des Depot kann auch so mancher guter Wert rausgekehrt werden. Siemens zum Beispiel. Im vergangenen Jahr erst hatte die Aktie des Konzerns aus München das bisherige Allzeithoch aus dem Jahr 2000 bei rund 130 Euro überwunden. Seitdem geht es allerdings eher rückwärts als aufwärts – und auch aktuell bleibt das Technologieunternehmen von Kursverlusten nicht verschont.
Gut, Siemens hat derzeit ein Image-Problem wegen des fragwürdigen Arbeitsplatzabbaus im Osten Deutschlands und generell vielleicht auch wegen seines Chefs Joe Kaeser [formerly know as Josef Käser], der bei Donald Trump doch arg den Bückling gemacht hat. Aber sonst steht Siemens solide da: Zuletzt (Hauptversammlung am 31. Januar 2018) wurde eine stattliche Dividende von 3,70 Euro ausgeschüttet; der Abschlag ist nun vom Kurs weg. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt irgendwo um die 15, was weder teuer noch günstig ist. Die Aussichten sind durchaus zufriedenstellen, zumal die Medizinsparte noch an die Börse gebracht werden soll.
Charttechnisch sind zurzeit zwei Marken besonders beachtenswert: Bei 108 Euro verläuft eine wichtige Unterstützung und bei 100 Euro der Aufwärtstrend aus dem Jahre 2008. Die Barriere bei 108 Euro hält bislang, was positiv zu werten ist. Im Tageschart fällt negativ ein mögliches Doppeltop, das durch die Hochs im November (2017) und Januar gebildet wird, auf. Bei Kursen spürbar unter 108 Euro wäre es vollendet.
Interessant könnte in der jetzigen Situation auch ein Zertifikat auf die Siemens-Aktie mit Teilschutz sein, wie der Discounter HW42FS der HVB sein. Der Rabatt gegenüber der Aktie beträgt aktuell schöne 14,0 Prozent. Darüber hinaus ist noch eine maximale Seitwärtsrendite von 4,6 Prozent möglich, wenn der Cap bei 100 Euro am 21. Dezember 2018 nicht unterschritten ist.
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Siemens-Aktie (Monatschart): noch hält die Unterstützung
Bildquelle: Siemens