Plusvisionen

PSI Software-Aktie // Zurück in die Erfolgspur

Bildquelle: PSI

In wenigen Wochen kann PSI Software auf eine 25-jährige Börsen-Geschichte zurückblicken. Und dies durchaus mit Stolz. Denn aus einem kleinen Softwareunternehmen, der im August 1998 ans Parkett kam, ist im Laufe der Jahre ein dauerhaft profitabler Lösungsanbieter für das Energiemanagement und das produzierende Gewerbe geworden. Doch speziell die Unruhe am Energiemarkt im Beginn des Ukraine-Kriegs brachte Ereignisse, die die Gesellschaft in den vergangenen knapp 25 Jahren nicht erleben musste.

Bestes Beispiel ist die schnelle operative Beendigung eines Auslandsmarktes. Denn bereits ab März wurde das Russland-Geschäft operativ beendet und zum Ende des Vorjahres bereits vollständig endkonsolidiert. Doch auch im Stromgeschäft musste sich der PSI-Vorstand damit abfinden, dass auch Stadtwerke, die sich im Besitz der öffentlichen Hand befinden, allergrößte Schwierigkeiten haben, den Geschäftsbetrieb im Zusammenhang mit den zunächst rasant steigenden Strom- und Gaspreisen problemlos weiterzuführen.

Dies führte dazu, dass dieser wichtige Kundenkreis neue PSI-Aufträge, die vor allem der Verbesserung der eigenen Netze dienen sollten, zunächst verschoben hat. Zudem war diese Klientel zeitweise nicht bereit, die Mehrkosten für regulatorische/politische Änderungen, die den Energiemarkt in den vergangenen Monaten überrollten, mitzutragen. Als Folge musste PSI im vergangenen Oktober seine Ziele für das Gesamtjahr kassieren, worunter natürlich auch der Kurs zu leiden hatte.

Inzwischen liegen aber natürlich die 2022er-Zahlen vor, mit denen PSI die gekürzten Ziele sogar knapp übertroffen hat. Dabei stieg der Umsatz immerhin um ein Prozent auf 247,9 Millionen Euro, während der Betriebsgewinn (Ebit) um 19,1 Prozent auf 20,2 Millionen Euro sank.

2023 soll es nun aber wieder deutlicher nach oben gehen. Denn der erfahre Vorstandschef Harald Schrimpf erwartet eine Erholung im Segment Energiemanagement, eine Fortsetzung des Wachstums im Produktionsmanagement und eine deutliche Steigerung der App-Store-Umsätze. Damit soll der Umsatz um bis zu zehn Prozent und das Ebit um etwa 20 Prozent klettern.

Davor profitierte zuletzt auch die PSI-Aktie (A0Z1JH), die mit einem 2023er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 im Branchenvergleich durchaus weiter attraktiv bewertet ist. Die gilt insbesondere vor dem Hintergrund der Langfrist-Guidance: Demnach erreicht PSI bis 2026 ein Ebit von rund 54 Millionen Euro, bei einem Umsatz von rund 400 Millionen Euro – trotz des Wegfalls des Russland-Geschäfts. Möglich ist dies, da die Digitalisierung bei vielen potentiellen und bestehenden PSI-Kunden noch immer in den Kinderschuhen steckt und PSI vor allem für Stromanbieter dazu die passenden Lösungen liefern kann. Daher können Langfristanleger durchaus zugreifen.

Leider bieten die Emittenten von Anlagezertifikaten derzeit keine Papiere auf diesen Basiswert an. Speziell Discount-Zertifikate wären bei der vorhandenen Volatilität ein spannendes Produkt um in die Aktie verbilligt einsteigen zu können. Doch dazu sind die Handelsumsätze auch nach knapp 25 Jahren Börsen-Geschichte leider noch zu gering.

PSI-Aktie (Tageschart): Erholung läuft

PSI, Aktie, Chart

Bildquelle: PSI; Chartquelle: stock3.com
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