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HomeToGo-Aktie // Zukauf sorgt für frische Kurs-Fantasie

Bildquelle: HomeToGo

Die Underperformance von Werten aus der zweiten und dritten Börsenreihe ist auch am Kurs von HomeToGo abzulesen: So sorgte eine Reduzierung der Umsatzguidance im Herbst für kräftige Kursverluste. Ein strategisch sinnvoller Zukauf wird vom Kapitalmarkt hingegen nahezu ignoriert. Nicht nur wir von Plusvisionen leiten daraus Kurschancen ab.

Doch der Reihe nach: Nachdem wir im Sommer zuletzt über HomeToGo berichteten [HIER klicken], war das Umfeld sehr positiv. Vor allem die Lust auf Urlaub schien ungebrochen und auch die zu diesem Zeitpunkt vorgelegten Quartalszahlen deuteten darauf hin, dass der Spezialist für Online-Vermietungen von Ferienwohnungen und Ferienhäusern seinen Wachstumskurs fortsetzen kann.

Im Herbst deutete sich allerdings eine temporäre Nachfrageschwäche für Buchungen mit einem Check-in-Datum im Jahr 2023 an, nachdem sich das wirtschaftliche Umfeld weiter kräftig eingetrübt hatte. So senkte die Gesellschaft die Zielspanne für den Umsatz im Geschäftsjahr 2023 auf 158 bis 162 Millionen Euro. Vorher lagen die Guidance bei 165 bis 175 Millionen Euro.

Allerdings machte es ein striktes Kostensparen und ein optimiertes Marketing möglich, dass der Vorstand für 2023 weiter den Break-even beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) erwartet. Die offizielle Zielspanne liegt hier bei -1 bis +1 Million Euro.

Die anschließend vorgelegten Q3-Zahlen deuten an, dass die neuen Zielwerte sehr realistisch sind. Denn beim Umsatz kam es zu einem Plus von rund sechs Prozent auf 73,9 Millionen Euro. Das ber. Ebitda lag bei 28,1 Millionen Euro, woraus sich eine um drei Prozentpunkte verbesserte Marge von 38 Prozent errechnet.

Die positivste Nachricht kam allerdings kurz vor Weihnachten: HomeToGo gab den Kauf einer Mehrheitsbeteiligung (51 Prozent) an der KMW Reisen GmbH und der Super Urlaub GmbH bekannt, der inzwischen auch formell abgeschlossen ist. Die Gesellschaften betreiben Portale unter den bekannten Marken Kurz Mal Weg und Kurzurlaub und gelten als Spezialisten für Themen- und Städtereisen sowie für Hotelangebote für Kurzreisen in der DACH-Region und den Nachbarländern.

Wie uns CFO Steffen Schneider im Plusvisionen-Hintergrundgespräch erläutert, sorgt der Deal für eine erweiterte Kundenbasis. HomeToGo kann nun auch den Markt für Kurzfrist- und Städtereisen mit der klassischen Ferienwohnung-Vermietung kombinieren und margenstarke Produkte anbieten, die gleichzeitig saisonale Schwankungen im Unternehmen etwas reduzieren. Zudem dürften in gemeinsamen Marketing-Aktivitäten schnell zusätzliche Synergien sichtbar werden.

Trotzdem tritt die HomeToGo-Aktie (A2QM3K) aktuell im Bereich um 2,50 Euro auf der Stelle, was wohl vor allem der Sorge um die Kaufkraft der Bürger geschuldet ist, die auch am Urlaub etwas kürzertreten müssen. Allerdings dürfte speziell das Feld der Ferienwohnungen, aber auch Kurzfrist- und Städtereisen weniger stark leiden, als der klassische Pauschaltourismus. Daher sehen wir gute Chancen, dass auch der Kapitalmarkt die Chancen des Unternehmens wieder erkennt, zumal uns CFO Schneider erneut den Break-even im Gesamtjahr 2023 auf Basis des bereinigten EBITDA bestätigte.

Für 2024 peilt Schneider eine weitere Verbesserung der Profitabilität an, für das Geschäftsjahr 2025 stellt er das Erreichen des Free-Cashflow-Break-even in Aussicht. Zusätzliche Impulse versprechen die Einführung der neuen B2B-Marke und des neuen B2B-Geschäftsbereichs HomeToGo_PRO sowie der verstärkte Einsatz von KI.

Positiv eingestellt zur HomeToGo-Aktie sind übrigens auch die Analysten von Stifel Europe Equity Research, die in einer Ersteinschätzung vom heutigen Donnerstag ein „Buy“ vergeben und ein Kursziel von 4,60 Euro nennen, welches auch wir mittel- bis langfristig für realistisch halten. Noch optimistischer zeigen sich die Analysten von Baader Helvea Equity Research, die ihr Kursziel bereits im Dezember von 4,40 Euro auf 5,50 Euro angehoben haben.

HomeToGo-Aktie (Tageschart): Ist der Boden gefunden?

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Bildquelle: HomeToGo; Chartquelle: stock3.com
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