Plusvisionen

Zerstörung des europäischen Projekts

Vor weiteren Verhandlungen müsse man erst das Votum der Griechen abwarten, sagt der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble. Sonst stehe die Glaubwürdigkeit des europäischen Projekts auf dem Spiel.

Derzeit stehen die Umfragen unentschieden. Laut Bloomberg Poll würden derzeit 42,5 Prozent für JA stimmen, also für die Vorschläge der Eurogruppe (IWF) und 43 Prozent mit NEIN, so wie es die Regierung um Premier Alexis Tsipras gerne hätte. 14,5 Prozent haben sich noch nicht entschieden.

Beim Bild-Referendum haben 88 Prozent der Leser mit NEIN gestimmt, also dass man Griechenland nicht mehr mit weiteren Steuer-Milliarden unterstützen möchte. Für 12 Prozent der Bild-Leser wäre das in Ordnung.

Populismus hin oder her. Die Griechen müssen sich entscheiden, wollen sich am europäischen Projekt teilhaben? Wenn ja, sollte man auch akzeptieren, wie es derzeit gestaltet ist. Die Vorstellung von einem kommunistischen Europa, so wie es sicherlich einigen Teilen von Syriza vorschwebt, dürfte in Europa nur schwer eine Mehrheit finden.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat inzwischen nochmal nachgerechnet: Bis 2018 werden für Griechenland rund 50 Milliarden Euro Schulden fällig. So viel Geld braucht man somit allein zum tilgen, zusätzlich zu dem, was sonst noch so bezahlt werden muss. Wir haben es schon lange geahnt: Griechenland wird seine Schulden nicht mehr zurückzahlen können – nie mehr. Der IWF fordert deshalb nun einen Schuldenschnitt und 20 Jahre Ruhe, in denen Griechenland keine Schulden mehr zurückzahlen muss.

Alles in Ordnung, nur, was kommt nach einem Schuldenschnitt? Braucht Griechenland wieder neue Kredite und dies geht ewig so weiter (auch weil es beim letzten Mal so gut geklappt hat)? Ohne den Willen zu Veränderungen (beispielsweise Steuern von reichen Griechen eintreiben) wird das auf Dauer nichts.

[highlight]Boomberg-Umfrage für das Griechenland Referendum[/highlight][divider_flat]

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