Plusvisionen

Altech Advanced Materials-Aktie // Mehr Batteriepower

Nichts für schwache Nerven ist die Aktie von Altech Advanced Materials (A2LQUJ). Die Tagesschwankungen sind teilweise heftig – unter dem Strich bleibt aber allein auf Monatssicht ein Kursplus von mehr als 150 Prozent. Der Nebenwert mit Hauptsitz in Heidelberg wurde Anfang Juni aus dem Dornröschenschlaf geküsst, das Kursfeuerwerk geht einher mit einer Kapitalerhöhung und der aktuell laufenden Privatplatzierung.

Altech schwimmt dabei auf der Welle der Batterie-Euphorie und der E-Mobility-Begeisterung der Börsianer. Nicht weniger als mehr Leistung und eine deutlich höhere Lebensdauer für Lithium-Ionen-Batterien verspricht das Unternehmen. Die Reichweite von Elektroautos will Altech zukünftig auf bis zu 1.000 Kilometer schrauben. Das Geheimnis dabei soll die Beschichtung der Batterieanode mit hochreinem Aluminiumoxyd (HPA) sein. Die dazugehörige Technik für die Beschichtung im Nanometer-Bereich hat Altech entwickelt. Die Forschungsarbeit im Labor für die HPA-Beschichtung ist gut vorangekommen, jetzt bastelt das Unternehmen am Praxiseinsatz und der Anpassung an industrielle Anforderungen.

Die Beschichtungsmethode wird gerade zum Patent angemeldet, zudem soll ein Testwerk in Brandenburg gebaut werden. Zur Finanzierung dienen auch die Mittel aus der aktuellen Kapitalmaßnahme. In Brandenburg sollen dann im Rahmen der laufenden Machbarkeitsstudie erste Mengen des neuartigen Beschichtungsmaterials hergestellt werden. Als Kooperationspartner im Technologiebereich gewann Altech mit SGL Carbon immerhin den größten europäischen Lieferanten von Graphit für Anoden.

Der Markt, den Altech mit HPA adressiert, ist riesig. Die in Europa bereits im Bau befindlichen Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Batteriezellen addieren sich bis 2030 auf geschätzte 600 Gigawatt Jahresleistung. Um das zu erreichen, benötigen die Giga-Fabriken des Kontinents voraussichtlich bis zu 600.000 Tonnen Anodenmaterial pro Jahr. Noch wäre Altech aber gar nicht lieferfähig. Geschwindigkeit und die nötigen Finanzmittel um die Planungen umzusetzen scheinen nun entscheidende Erfolgsfaktoren zu sein.

Entsprechend hoch ist das Risiko, dass auf dem Weg bis zu einer möglichen industriellen Produktion doch noch ganz erhebliche Stolpersteine auftauchen, die die Batterieträume der Heidelberger trüben oder gar platzen lassen können. Dem stehen allerdings die entsprechenden Chancen gegenüber. Altech-CEO und Chefentwickler Uwe Ahrens wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass sein Unternehmen ein Game Changer der Batterietechnologie werden könnte – wenn tatsächlich alles glatt läuft.

Nur sehr risikobereite Anleger können darauf spekulieren, dass es so kommt und sich einige Aktien von Altech Advanced Materials mit eng limitierten Orders ins Depot legen. Dass der Kurs bei Rückschlägen in der weiteren Entwicklung aber drastisch in den Keller sacken kann, sollten Anleger dabei aber ebenfalls immer im Hinterkopf behalten. Eine Absicherung via Stopp-Loss-Order erachten wir daher als sinnvoll.

Altech Advanced Materials-Aktie (Tageschart): wachgeküsst, aber extrem schwankungsfreudig

Altech Advanced Materials Aktie

Bildquelle: Markus Distelrath / Pixabay
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