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Sixt-Stammaktie // Rekordhoch dank Mietwagen-Knappheit

Bildquelle: Sixt

In vielen Ferienregionen droht eine Knappheit an Mietwagen. Denn vor allem die kleinen und regionalen Autovermieter wagten im Zuge der Pandemie keine Neuinvestitionen in die Flotte. Und die Fahrzeuge vom Jahr 2019 sind längst abverkauft, nachdem es 2020 ohnehin kaum Aktivitäten gab. So drohen beispielsweise auf Mallorca kurzfristige Preissprünge für den Endverbraucher von 200 Prozent, wie Vergleichsportale feststellen.

Der deutsche Mietwagen-Krösus Sixt reagierte bereits in der Öffentlichkeit auf die Nachrichten über knappe Mietwagen in Ferienregionen. Das Unternehmen bestätigte die Tendenz zu steigenden Preisen, blieb aber konkrete Zahlen schuldig. Dafür meldete sich Sixt-Patriarch Erich Sixt zu Wort und kündigte an, dass die Preise so hoch gehen werden, wie es der Markt erlaubt und was Sixt gegenüber den Kunden verantworten kann. Damit wird Sixt also den Markt maximal austesten und auch dicke Gewinne einfahren. Dies ist dem Unternehmen durchaus zu gönnen, da Corona die vergangenen Monate zu einer Phase dauerhafter Alpträume machte.

Eine Detail-Prognose für 2021 traut sich Sixt natürlich weiterhin nicht zu, so groß ist die Gefahr, dass in Einzelmärkten das Geschäft wieder wegbricht. Sixt erwartet aber derzeit immerhin einen guten Sommer, der aus unserer Sicht auch ein sehr guter Sommerwerden kann – allerdings nach einem erneut schwachen ersten Quartal mit tiefroten Zahlen.

Zur Knappheit passt auch die Kursentwicklung der Sixt-Stammaktie (723132). Sie sprang in dieser Euphorie gar auf ein Rekordhoch bei 132,60 Euro, ehe eine erste Konsolidierungsbewegung den Wert auf ein Niveau um 120 Euro korrigieren ließ. Doch auch dieses Niveau stufen wir als extrem hoch ein, vor allem aus fundamentaler Sicht. Denn Sixt muss droht die Gefahr, dass die eigene Flotte zu klein ist, nachdem diese massiv zusammengekürzt worden war. Zwar verfügt der Konzern über gute Kontakte bei den Autobauern. Ob aber so schnell nachgeordert werden kann, wie dies der Vorstand ankündigt, darf bezweifelt werden. Und auch das aktuell geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis von 50 ist uns zu teuer, weshalb clevere Anleger ein Direktinvestment meiden.

Eine Anlageidee, die aber auch mit gewissen Risiken behaftet ist, ist ein Bonus-Zertifikat mit Cap (HR4SNG). Es bringt eine Maximalrendite von 8,4 Prozent oder 14,9 Prozent p.a., wenn die Sixt Stämme bis zum 17. Dezember 2021 stets über 84 Euro (Abstand: 31 Prozent) verweilen. Gelingt dies nicht, drohen Verluste, da der Emittent dann in Aktien liefert, deren Kurs dann deutlich unter dem aktuellen Niveau liegen dürfte.

Sixt Stämme (Tageschart): Nach dem Corona-Crash im Eilmarsch zum Rekordhoch

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